Saarland: Zusagen zur SPFV-Anbindung
11.12.14 (Fernverkehr, Saarland) Autor:Stefan Hennigfeld
Im Saarland sind einige SPFV-Verbindungen für die nächsten Jahre gesichert. Der Eisenbahnknoten Saarbrücken wird auch weiterhin regelmäßig überregional angebunden. Entsprechende Zusagen der DB AG wertete die saarländische Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) als „wesentlichen Faktor für eine nachhaltige Verkehrsanbindung des Standorts Saarland.“ Gemeinsam mit ihrem rheinland-pfälzischen Amtskollegen Roger Lewentz (SPD) hatte sie sich mit dem Vorstandsvorsitzenden der DB Fernverkehr, Berthold Huber, getroffen und zum Thema Fernverkehr auf der Saar-Pfalz-Strecke ausgetauscht.
Eines der Ergebnisse: Vier Verbindungen Richtung Paris und Frankfurt sowie die beiden Fernverkehrsverbindungen von Saarbrücken Richtung Graz und Richtung Dresden bleiben bestehen. Außerdem wurde erreicht, dass zukünftig ein Zugpaar Fernverkehr auf der Strecke zwischen Saarbrücken und Stuttgart anbietet. Diese neue Verbindung Stuttgart – Mannheim – Kaiserslautern – Saarbrücken kompensiert den von der Bahn im Mai angekündigten und mit dem Partner SNCF vereinbarten Wegfall eines Zugpaares Frankfurt – Paris ab 2016. Rehlinger: „Auf der Stuttgartstrecke gibt es nachweislich große Fahrgastpotenziale. Aus Kundensicht ist es wichtig, dass dieses neu installierte Fernverkehrszugpaar im Abschnitt Mannheim – Saarbrücken zu annähernd den gleichen Zeiten wie der derzeitige Paris-Zug verkehrt.“ Die drei Fernverkehrszugpaare, zu denen die neuen RE-Züge parallel fahren, wird die Bahn vorerst weiter anbieten.
Rehlinger: „Die DB wird die Auslastung dieser Züge 2015 beobachten und dann auf der Basis der Fahrgastzahlen eine Entscheidung über den Fortbestand der Züge treffen.“ Gerade die internationalen SPFV-Verbindungen dürften der allgemeinen Lesart nach in den kommenden Jahren nicht gefährdet sein, da hier auch die französische Staatseisenbahn SNCF mit im Boot sitzt. Sollte die DB AG hier Verbindungen einstellen, so hätte sie zu befürchten, dass die SNCF mit eigenen Zügen, zur Wahrung der Eisenbahnverbindung zwischen Frankreich und Deutschland, bis weit ins deutsche Inland hineinfährt und dort als Konkurrenz zum DB-eigenen SPFV auftritt. Vor diesem Hintergrund ist bei internationalen Fernverkehrszügen grundsätzlich von einer deutlich höheren Erhaltungswahrscheinlichkeit auszugehen als bei rein nationalen Verbindungen.
Zugleich verwies Ministerin Rehlinger auf die Pflicht des Bundes, für eine angemessene SPFV-Anbindung des gesamten Bundesgebietes Sorge zu tragen. In Art. 87e GG ist definiert, dass klare Bestimmungen durch ein Bundesgesetz zu erfolgen haben, das es jedoch bis heute nicht gibt. Davon unabhängig wird auch das Saarland von der am Sonntag anstehenden Einführung des Rheinland-Pfalz-Taktes 2015 profitieren. Es wird zusätzlich 18 neue schnelle Verbindungen im Nahverkehr im Rahmen des RE-Netzes mit neuem Rollmaterial geben. Insbesondere der neue RE 1 von Koblenz nach Mannheim kommt dem Saarland zugute.