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GDL und DB: Einigung in Sicht

18.12.14 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Bereits im Vorfeld waren Streiks über die Weihnachtstage ausgeschlossen worden, nun hat man in dieser Woche eine Grundlage für gemeinsame Tarifverhandlungen gefunden. Die Deutsche Bahn rückt von ihrer Forderung nach berufsgruppenspezifischen Einheitstarifverträgen ab, sodass nun die eigentlichen Tarifverhandlungen begonnen werden können. Sehr wahrscheinlich werden diese ohne Streiks über die Bühne gehen – die Einstiegsforderungen der GDL sind Verhandlungsmasse und müssen nun in den anstehenden Runden erörtert werden.

Im Vorfeld hatte die GDL jedoch angekündigt, das Streikgeld zu erhöhen und warnte noch einmal davor, die Situation weiter eskalieren zu lassen. Nach Gewerkschaftsberechnungen gibt es DB-Konzern drei Millionen Überstunden beim gesamten Fahrpersonal. DB und GDL haben vereinbart, für das Jahr 2014 an GDL-Mitglieder in den geforderten Berufsgruppen eine Einmalzahlung von 510 Euro zu leisten. Die Auszahlung soll im Februar 2015 erfolgen. Die DB AG hat der EVG am Mittwoch ebenfalls ein inhaltsgleiches Angebot für ihre Mitglieder in den Funktionsgruppentarifverträgen unterbreitet. Es wurden weitere Verhandlungstermine für den 19. und 28. Januar verabredet.

DB-Personalvorstand Ulrich Weber: „Wir haben Streiks abgewendet. Das ist kurz vor Weihnachten eine gute Nachricht für unsere Kunden und Mitarbeiter. Nun ist es an uns allen, im neuen Jahr zu vernünftigen Ergebnissen zu kommen. Wir begrüßen, dass die GDL unser legitimes Interesse, konkurrierende Tarifabschlüsse zu vermeiden, akzeptiert.“ Während die DB AG den Fokus auf Lohnerhöhungen legt, will man bei der GDL die Arbeitszeit verringern. Eine erste Annäherung in den konkreten Vorschlägen von DB AG und GDL hat es dabei ebenfalls schon gegeben – die Zeichen stehen auf Einigung.

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