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VVS zieht Dreivierteljahresbilanz

11.11.14 (Stuttgart) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Fahrgastzahlen im VVS sind im Zeitraum Januar bis September von 256 Millionen im Vorjahr auf aktuell rund 265 Millionen und damit um 3,4 Prozent angestiegen – das sind über acht Millionen zusätzliche Fahrten. Ohne die Tariferweiterung in den Landkreis Göppingen bleibt immer noch ein beachtliches Wachstum von 2,4 Prozent. Damit steuert der VVS, der bereits im vergangenen Jahr die höchsten Fahrgastzahlen in seiner Geschichte verzeichnen konnte, im Jahr 2014 auf einen erneuten Fahrgastrekord zu.

Bundesweit stiegen die Fahrgastzahlen im öffentlichen Personennahverkehr um 0,5 Prozent. Keine Angaben jedoch macht der VVS zum Modal Split – dabei wäre es jetzt relevant, das gestiegene Aufkommen mit dem Gesamtverkehrsaufkommen in Relation zu setzen. Trotzdem ist man zufrieden. VVS-Geschäftsführer Horst Stammler hofft allerdings, dass die Streiks der Lokführer bei der Bahn die gute Bilanz 2014 nicht verhageln. Im September und Oktober war die S-Bahn Stuttgart von fünf Streiktagen betroffen und der Streik läuft ja noch. Der Berufsverkehr hat sich von Januar bis September 2014 positiv entwickelt. Die Zahl der Fahrten im gesamten Berufsverkehr (dazu zählen alle Zeittickets für Erwachsene) ist um 4,8 Prozent gestiegen. Ein hohes Wachstum konnte beim Firmenticket verzeichnet werden. Das Angebot wurde zum 1. April noch einmal attraktiver: Firmen, die ihren Mitarbeitern einen Fahrtkostenzuschuss bezahlen, erhalten einen Rabatt von zehn Prozent auf das Jahresticket. Firmen, die keinen Zuschuss bezahlen, aber mehr als fünfzig Tickets abnehmen, erhalten einen Rabatt von fünf Prozent auf das Jahresticket.

Auch kleinere Unternehmen haben seit April wieder die Möglichkeit, für ihre Mitarbeiter ein günstiges Firmenticket zu bekommen, sofern sie ihren Mitarbeitern einen Fahrtkostenzuschuss zahlen. Der VVS ist zum Jahresbeginn mit knapp unter 50.000 Firmentickets gestartet und liegt aktuell bei rund 56.000 – eine Steigerung von zwölf Prozent. Mit der neuen Zuschussregelung will der VVS einen Anreiz für Arbeitgeber schaffen, sich dafür zu engagieren, dass Mitarbeiter umweltfreundlich und stressfrei an ihren Arbeitsplatz kommen. Das Angebot kann damit zu einem wichtigen Baustein eines betrieblichen Mobilitätsmanagements in den Firmen werden. Somit werden öffentliche Verkehrsmittel, gerade in der Metropolregion Stuttgart, ihrer Rolle als Massentransportmittel und ernsthafter Alternative zum Auto gerecht.

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