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Bahn beginnt mit den Wintervorbereitungen

17.11.14 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Deutsche Bahn beginnt mit ihren Wintervorbereitungen, um sicherzustellen, dass der Eisenbahnverkehr auch bei Eis, Schnee und Kälte in geordneten Bahnen verläuft. Dabei geht man sowohl an das Rollmaterial, als auch an die Infrastruktur – Ausreden, dass der jeweils andere Teil verantwortlich sei, soll es in diesem Jahr keine geben können. Insgesamt 28.000 eigene Beschäftigte und Personal von externen Dienstleistern werden rund um die Uhr in Bereitschaft sein, um kurzfristig reagieren zu können.

64 Räumfahrzeuge betreibt die Deutsche Bahn und hat in diesem Sommer rund tausend Weichen noch einmal technisch verbessert. Insgesamt wurden mehr als siebzig Millionen Euro investiert, um den Winter möglichst gut zu überstehen. Ulrich Homburg, Vorstand für Personenverkehr: „Unsere Kunden erwarten von uns, dass die Züge verlässlich und planbar fahren – auch bei Schnee und Eis. Daher haben wir schon vor Monaten begonnen, uns technisch, materiell und personell auf den Winter einzustellen – ein Vorgehen, das sich in den Vorjahren bereits erfolgreich bewährt hat.“ So ist es möglich, kurzfristig auf gestörte Bahnübergänge, Weichen oder Signale zu reagieren und sie möglichst schnell wieder in Betrieb nehmen zu können. Ein GPS-gestütztes Meldesystem erlaubt eindeutige Rückmeldungen über den Räumzustand von Bahnsteigen und verbessert die Personaldisposition.

Zudem sind bundesweit 64 Schneeräumfahrzeuge sowie auf größeren Bahnhöfen Kehrmaschinen im Einsatz. Und falls es witterungsbedingt zu Fahrplanabweichungen kommt, werden die Kunden unter anderem über mehr als sechstausend dynamische Schriftanzeiger auf den Stationen erreicht. Diese wurden größtenteils ab 2009 im Rahmen von Konjunkturpaketen installiert und verbessern die Fahrgastinformation. Gerade an solchen Stationen, an denen es keine technischen Einrichtungen für Ansagen gibt, sind sie wichtig. Dazu wurde in den letzten Jahren auch in automatisierte Ansagetechnik investiert. Die als „Blechelse“ bekannte Stimme informiert verständlich, laut und deutlich. Die Zeiten genuschelter Ansagen, bei denen man bestenfalls noch mitkriegt, dass irgendwas mitgeteilt werden soll, sind größtenteils vorbei. Denn neben den betrieblichen Störungen ist auch der Informationsfluss für wartende Fahrgäste besonders wichtig. Etwa 8.500 Weichen an besonders sensiblen Stellen des Netzes sind mit einer speziellen Antriebsabdeckung ausgestattet – etwa tausend mehr als im vergangenen Jahr. Heizeinrichtungen, die an allen 48.800 für den Betrieb notwendigen Weichen montiert sind, helfen ebenfalls, den Zugverkehr bei frostigen Niederschlägen aufrecht zu erhalten.

Damit die Züge schnellstmöglich wieder zum Einsatz kommen, stehen bundesweit 41 Abtau- und Enteisungsanlagen zur Verfügung. Ergänzend wurde im ICE-Werk Frankfurt am Main bereits im letzten Dezember eine Glykolbehandlungsanlage installiert, um die Anhaftung von Eis und Schnee am Fahrzeug zu minimieren. Doch neben diesen technischen Voraussetzungen geht es auch um die Berechenbarkeit. Aus diesem Grund werden im Fernverkehr, wie schon in den vergangenen Jahren, einige Angebote verändert bzw. ausgedünnt. Konkret kommen vom 14. Dezember 2014 bis 27. April 2015 auf einzelnen Linien und Verbindungen IC-Züge statt ICE zum Einsatz oder es verkehren Einzel- statt Doppeltraktionen. Damit soll gewährleistet werden, dass der Winter möglichst schadlos vorübergehen kann.

Siehe auch: Der Winter steht an

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