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SCI stellt GUS-Studie vor

28.10.14 (Übrige Welt) Autor:Stefan Hennigfeld

SCI Verkehr analysiert in der aktuell erschienenen Studie „Der Bahnmarkt in Russland und der GUS“ die gegenwärtige Situation auf den bis vor Kurzem sehr viel versprechenden und stark wachsenden Märkten in Russland und den GUS-Ländern. Zahlreiche Investoren und strategische Partner werden jetzt zu Beobachtern und warten gespannt auf das Ende des politischen und militärischen Konflikts zwischen Russland und der Ukraine. Auch in der Bahnwelt wurden schon Projekte und Verhandlungen mit ausländischen Partnern auf Eis gelegt. Als Reaktion auf westliche Sanktionen versucht Russland sich möglichst schnell auf asiatische Partnerschaften umzuorientieren, zum großen Nachteil der europäischen Unternehmen.

Die Markteinwicklung in der GUS wird aufgrund des Ukrainekonflikts durch starke Unsicherheiten geprägt. Theoretisch bekannt und nun praktisch erfahrbar wird, dass die politische Stabilität der bedeutendste Treiber für den gesamten Bahnmarkt in der Region ist. Als Folge der aktuellen politischen Situation wird der ukrainische Markt in 2014 einen extrem schmerzhaften Einbruch verzeichnen müssen: die Produktion der Güterwagen ist drastisch zurückgegangen, die Lokomotivfabrik in Lugansk wurde geschlossen, mehrere Güter- und Personenbahnhöfe sind aufgrund von Zerstörungen bzw. der militärischen Lage nicht zugänglich. Die Ukrainische Staatsbahn konzentriert sich auf die Wiederherstellung der Infrastruktur, die zum Teil stark beschädigt wurde. Auch zu berücksichtigen ist, dass die Mehrheit der ukrainischen Bahnproduktion nach Russland exportiert wurde.

Neue Märkte zu erschließen und entsprechend notwendige Vertriebsstrategien zu entwickeln, ist sehr kostenaufwendig und benötigt viel Zeit. Das Marktvolumen der Bahnindustrie in den GUS-Staaten erreicht einen aktuellen Wert von 22,3 Milliarden Euro und wird weiter um jährlich ca. 1,6 Prozent wachsen. Innerhalb der GUS wird der kasachische Bahnmarkt in der näheren Zukunft den ukrainischen übertreffen, der wiederum im Jahr 2014 stark eingebrochen ist und für die Erholung mehrere Jahre benötigen wird. Der Markt für Neubeschaffungen wird sich bis 2018 mit einer CAGR von 0,3 Prozent deutlich verlangsamen, wobei der After-Sales Markt eine stabile Wachstumsrate von 2,6 Prozent aufweisen wird. Von daher bleibt der Eisenbahnmarkt in den GUS-Staaten ein dauerhaft lukratives Geschäftsfeld, wenn es gelingt, diesen europäisch zu erschließen.

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