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Saarbahn fährt ab 05. Oktober bis Lebach

03.10.14 (Saarland) Autor:Sven Steinke

Am Sonntag, den 05. Oktober wird die einzige Stadtbahnlinie in Saarbrücken um rund zehn Kilometer verlängert. Die Linie verkehrt dann über ihren bisherigen Endpunkt Heusweiler-Markt hinaus nach Lebach-Jabach. Erst seit 1997 verkehrt in Saarbrücken wieder eine Stadtbahn. Sie wurde nach Karlsruher Vorbild mit Zweisystemfahrzeugen ausgestattet und pendelte zu erst zwischen der Innenstadt und der französischen Grenzstadt Sarreguemines. Seitdem wird die Strecke Richtung Norden Schritt für Schritt erweitert. Derzeit nutzen täglich rund 40.000 Fahrgäste die Linie 1.

Nach den ursprünglichen Planungen sollte die Linie 1 bereits vor zehn Jahren bis nach Lebach fahren. Doch Widerstände der Bevölkerung in Riegelsberg sorgten für eine langfristige Verzögerung bei der Norderweiterung. So konnte der Streckenabschnitt nach Etzenhofen erst 2009 in Betrieb gehen, wodurch sich auch die Realisierung der übrigen Abschnitte verzögerte. Im Zuge der jetzt vor der Eröffnung stehenden Erweiterung wurde die in den achtziger Jahren stillgelegte und abgebaute Köllertalbahn teilweise wiederaufgebaut und elektrifiziert. Auf der über 100 Jahre alten Strecke mussten das Eiweiler Viadukt und der Spitzeichtunnel aufwendig saniert werden. Vor Lebach zweigt die neue Stadtbahnstrecke auf die Primstalbahn ein, die auch von den Regionalbahnen der Linie Lebach-Jabach – Illingen – Saarbrücken genutzt wird. Die Baukosten betragen insgesamt 54 Millionen Euro.

Neben der 44 Kilometer langen Linie 1 ist zukünftig die Einrichtung einer weiteren Stadtbahnlinie von Neuscheidt über Burbach nach Völklingen geplant. Auch für diese Linie sehen die Prognosen eine tägliche Nachfrage im fünfstelligen Bereich vor. Problematisch bei dieser Erweiterung ist die Finanzierung. So fällt nach 2019 die Födermöglichkeit durch das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) weg, über das der größte Teil des Projektes finanziert werden soll. Auch die Finanzierung der Betriebskosten und der zusätzlichen Fahrzeuge ist bisher noch nicht geklärt.

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