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Hochrangige Persönlichkeiten eröffnen InnoTrans 2014

25.09.14 (Allgemein) Autor:Niklas Luerßen

Mit einer etwa zweistündigen Eröffnungsveranstaltung haben am Dienstag hochrangige Vertreter aus Politik und Wirtschaft die diesjährige InnoTrans eröffnet. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt forderte dabei unter anderem „einen Dreiklang aus Investitionen, Modernisierung und Digitalisierung“.

Mobilität 4.0 ist Synonym für Wohlstandssicherung. Diesen Wert mit Leben zu erfüllen, verlangt uns viel ab. Globale Entwicklung ist ohne die Stärkung des Schienensystems nicht denkbar, das sich durch seine Kapazität, Umweltgerechtigkeit, Schnelligkeit und Sicherheit auszeichnet. Wohlstand, Wachstum und Arbeitsplätze sind eng mit Mobilität verbunden“, so der Minister.

Für Siim Kallas, EU-Verkehrskommissar, ist es bereits die dritte Teilnahme an einer InnoTrans-Eröffnung. Er erklärte, dass nach harten Verhandlungen und vielen Änderungsvorschlägen 2013 endlich das größte Infrastruktur-Investitionsprojekt der EU namens „Connecting Europe Facility“ verabschiedet worden war, wofür zwischen 2014 und 2020 insgesamt 26 Milliarden Euro zur Verfügung stehen. „Dies ist ein neuer Ansatz, Osten und Westen miteinander zu verbinden und dabei nicht Einzelprojekte, sondern ein funktionierendes transeuropäisches Netzwerk zu entwickeln. Dabei hat der Effizienzgewinn auf der Schiene Auswirkungen auch auf andere Verkehrsträger. Zwar stellt sich die Frage, welche Dringlichkeit Verkehrspolitik vor dem Hintergrund anderer Großaufgaben wie Energiesicherheit und Digitalisierung hat. Lösungen fänden sich aber sicher, die auf Marktmechanismen basierten. Private Investitionen bringen mehr Gewinn und Wettbewerbsfähigkeit für Europa“, so der Kommissar.

Die Deutsche (DB) und französische Bahn (SNCF) wollen ab Frühjahr 2016 mehr Verbindungen im grenzüberschreitenden Hochgeschwindigkeitsverkehr mit TGV- und ICE-Zügen anbieten. Eine entsprechende Vereinbarung wurde zwischen Grube und Guillaume Pepy, Chef der SNCF unter Anwesenheit von Dobrindt und seinem französischen Amtskollegen Alain Vidalies unterzeichnet. Zehn Millionen Fahrgäste nutzten die Züge bisher, laut Grube im August 2014 allein 200.000. Die Zahl der Verbindungen zwischen Frankfurt und Paris soll von vier auf sechs täglich steigen, die von Stuttgart in die Seinemetropole von vier auf fünf. Zwischen Paris und Stuttgart wird die Fahrzeit darüber hinaus um eine halbe auf drei Stunden und zehn Minuten verkürzt. Grube versprach, die Verbesserung des Angebots werde rechtzeitig zur Fußball-Europameisterschaft in Frankreich kommen, damit die Fans komfortabel und schnell zu den Spielen reisen könnten. Vidalies begrüßte das, sprach aber zugleich seine Hoffnung aus, dass die Deutschen den Pokal auf der Rückfahrt nicht mitnehmen.

Mit mehr als 50 renommierten Unternehmen der Bahnindustrie und des gesamten spurgebundenen Verkehrs präsentiert sich die Swissrail Industry Association auf einem 2.500 Quadratmeter großen Gemeinschaftsstand auf dieser InnoTrans. „Für die Schweizer Industrie- und Dienstleistungsunternehmen im Bahnbereich zählt die InnoTrans zu den wichtigsten und attraktivsten Gelegenheiten, dem Weltmarkt die neuesten Leistungen und Innovationen aus der Schweiz zu präsentieren“, so Swissrail-Direktorin Michaela Stöckli. Die Palette reicht von innovativen Rollmaterialkomponenten bis hin zu komplexen Infrastrukturlösungen und lösungsorientierten Beratungsleistungen. Der Werkplatz öffentlicher Verkehr sichert in der Schweiz 38.000 Arbeitsplätze und generiert einen jährlichen Umsatz von rund 8,4 Milliarden Franken.

Der VDV-Geschäftsführer beklagt Defizite bei der Infrastruktur. Seit Jahren würden in Deutschland jährlich mindestens 1,2 Milliarden Euro zu wenig in Gleise, Oberleitungen und Signaltechnik investiert. Ein Drittel der Stellwerke habe ein Durchschnittsalter von 80 Jahren.

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