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Ausbildungsstart in der ÖV-Branche

04.09.14 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

In dieser Woche begannen zahlreiche Jugendliche und junge Erwachsene ihre Ausbildung. Ob bei der Deutschen Bahn in verschiedenen Regionen der Bundesrepublik oder bei den kommunalen Verkehrsunternehmen. Der Schritt von der Schule in den Beruf ist seit dieser Woche für viele vollzogen. Die DB AG hat rund 3.700 Auszubildende und dual Studierende in den Konzern aufgenommen. Wie im Demographietarifvertrag festgelegt, hat jeder am Ende seiner Ausbildung den Anspruch, in ein unbefristetes, sozialversicherungspflichtiges Angestelltenverhältnis übernommen zu werden. Dazu kommen Programme wie Chance Plus, in dem besonders schwere Fälle die Möglichkeit kriegen, sich im Betrieb zu beweisen. Nach einem Jahr können sie entweder eine Berufsausbildung beginnen oder eine Tätigkeit im Konzern annehmen, für die keine gesonderte Qualifikation nötig ist.

In Köln haben DB-Personalvorstand Ulrich Weber und der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) die neuen Eisenbahner begrüßt. Weber: „Vom Hauptschüler bis zum Abiturienten – wir suchen engagierte junge Menschen, die Lust haben, für die DB zu arbeiten und das unabhängig von der Herkunft oder Schulnoten. Unter Schülern werden wir immer beliebter: Bei über 60.000 Bewerbungen konnten wir auch in diesem Jahr wieder nahezu all unsere Ausbildungsplätze besetzen. Und im Ranking stiegen wir gerade von Platz 25 auf 14 der beliebtesten Arbeitgeber.“ Unter den neuen Auszubildenden sind etwa 100 Elektroniker für Betriebstechnik und über 60 Industriemechaniker, fast 90 Eisenbahner im Betriebsdienst Fachrichtung Lokführer und Transport sowie rund 80 Fahrdienstleiter – allein an Rhein und Ruhr.

Alle Aktivitäten in den sozialen Medien zum Azubistart laufen in diesem Jahr zum ersten Mal unter einem eigenen „Hashtag“: #dbazubi14. Darunter werden alle DB-Beiträge auf Facebook, Twitter, Google+ und Instagram verschlagwortet. Auch die Auszubildenden können #dbazubi14 für ihre eigenen Posts und Tweets nutzen. Zudem wird sich auf der DB-Jugendseite Lokster alles um den Themenkomplex Ausbildung drehen (lokster.deutschebahn.com). Der Konzern arbeitet im September weiter daran, Jugendliche für seine Berufsvielfalt zu interessieren. Die nächste Aktion: „Backstage DB. Azubi nah dran“. Schüler können dabei vom 10. bis 19. September via Facebook, Twitter, Google+ oder YouTube ihre Fragen zur Ausbildung und einzelnen Berufen stellen. DB-Azubis werden diese dann in Videobotschaften ab dem 15. September beantworten.

In Hamburg kamen Bahnchef Rüdiger Grube und Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) zur Begrüßung. Unter den neuen Auszubildenden sind die Verkehrs- und Logistikberufe stark vertreten: Über 70 Lokführer, 50 Fahrdienstleiter und gut 40 Kaufleute für Verkehrsservice, über 80 Auszubildende bei DB Schenker Logistics. Auch die gewerblich-technischen Azubis sind gefragt: Über 90 von ihnen werden Elektroniker für Betriebstechnik oder Mechatroniker. Zudem gibt es auch den Koch oder den Automobilkaufmann – ein Multikonzern wie die DB AG braucht weit mehr als Eisenbahner.

Auch die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben 114 neue Kollegen ins Unternehmen eingewiesen. Unter den Auszubildenden in insgesamt elf Berufsrichtungen befinden sich in diesem Jahrgang 36 junge Frauen. Personalvorstand Lothar Zweiniger: „Ich freue mich ganz besonders darüber, dass der Anteil der weiblichen Auszubildenden in den sieben technisch-gewerblichen Ausbildungsberufen weiter gesteigert werden konnte. Unsere Strategie, für diese Bereiche junge Frauen gezielt anzusprechen, zeigt Wirkung und wird auch in Zukunft weiterverfolgt.“ Aktuell beschäftigt die BVG insgesamt 445 Auszubildende, hiervon 124 Frauen. Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz ab 1. September 2015 sind von Oktober bis Dezember dieses Jahres über BVG.de möglich.

Bereits eine Woche zuvor ging es bei den Kölner Verkehrsbetrieben (KVB) los. Deren Personalvorstand Peter Densborn begrüßte im Ausbildungszentrum des Unternehmens insgesamt 45 neue Auszubildende, die Berufe im kaufmännischen und technischen Bereich sowie im Fahrdienst erlernen. Die KVB bildet über den Bedarf hinaus aus. Und das sehr erfolgreich: Alle deren Abschlussprüfungen in diesem Jahr anstanden, erreichten ihr Ausbildungsziel. Im Ergebnis wurden alle übernommen, wenngleich teilweise zunächst mit befristeten Verträgen. Sie haben die Perspektive auf einen unbefristeten Vertrag.

Siehe auch: Die Krux mit der lebenslangen Sicherheit

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