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NWL kritisiert erneute Verzögerung beim Ausbau der Sennebahn

22.08.14 (NWL) Autor:Sven Steinke

Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) kritisiert in einer Pressemeldung die erneute Verschiebung des Fertigstellungstermins, für den Ausbau der Sennebahn zwischen Bielefeld und Paderborn. Damit wird die Umsetzung der Beschleunigungsmaßnahmen und die Einführung des Halbstundentaktes bereits zum dritten Mal verschoben. Der NWL spricht von gravierendem Missmanagement beim Infrastrukturbetreiber DB Netz.

Ursprünglich sollten die Fahrplanverbesserungen mit der Betriebsaufnahme des OWL-Dieselnetzes im Dezember 2013 eingeführt werden. Aufgrund von Problemen bei der Telemetrieanbindung der Bahnübergänge, hatte die Deutsche Bahn die Fertigstellung erst auf Juni 2014 und anschließend auf Dezember 2014 verschoben. Gestern gab das Unternehmen eine erneute Verschiebung um ein halbes Jahr, aufgrund von Verzögerungen bei Tiefbauarbeiten an den Bahnübergängen bekannt.

Der NWL Verbandsvorsteher Christian Manz und sein Vertreter Herr Dr. Conradi fordern personelle und organisatorische Konsequenzen innerhalb des DB Konzerns, da die dritte Verzögerung um nunmehr anderthalb Jahre nicht mehr alleine durch Probleme und Verzögerungen bei den ausführenden Bauunternehmen begründet werden kann. Hier liegen gravierende Probleme im Projektmanagement vor, die nützliche Fahrplanverbesserungen im Sinne der Kunden verzögern.

Im Rahmen des Ausbaus werden die Bahnübergänge und die Sicherungstechnik für rund 34 Millionen Euro modernisiert. Gleichzeitig werden die Bahnsteige auf 76 cm erhöht und die Anbindung barrierefrei gestaltet. Die Streckenhöchstgeschwindigkeit wird von 60 Km/h auf 100 Km/h erhöht, wodurch sich die Fahrzeit um bis zu 13 Minuten verkürzt. Die Fahrzeitverkürzung sorgt dabei für bessere Anschlüsse in Brackwede, Paderborn und Bielefeld. So wird in Bielefeld der ICE aus Berlin erreicht. In Brackwede fahren dann nicht mehr die Reginalbahnen aus Osnabrück und Warendorf ein, während die Sennebahn ausfährt. In Paderborn werden kurze Anschlüsse aus Warburg und Lippstadt hergestellt. Gleichzeitig soll während der Hauptverkehrszeit ein Halbstundentakt auf der Gesamtstrecke eingeführt werden.

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