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MVG streitet mit dem FC Bayern über die Allianz-Arena

14.08.14 (München) Autor:Stefan Hennigfeld

In München geht der Streit zwischen der MVG und dem FC Bayern um die Aufstockung der Kapazitäten im Stadion weiter. Das kommunale Unternehmen möchte um jeden Preis verhindern, dass an Spieltagen mehr Personen im Stadtteil Fröttmaning an- und abreisen als bislang. Bei den Spielen könnten bis zu viertausend Personen mehr als bislang teilnehmen, was für die MVG „nicht machbar“ ist. Zwar hat die Stadiongesellschaft beim TÜV Süd ein Gutachten in Auftrag gegeben, die MVG lehnt das jedoch ab, da sie an dessen Erstellung nicht beteiligt war. Die Anreise erfolgt, so nicht mit dem Auto, über die Linie U6. Dort wurde zur Stadioneröffnung im Jahr 2005 der neue U-Bahnhof Fröttmaning in Betrieb genommen. Insbesondere bei Parallelveranstaltungen, etwa Konzerten im Olympiastadion, dem Oktoberfest oder ähnlichem drohe eine Überlastung der U-Bahn.

Für den Fall längerer Stillstäde ist im Betriebskonzept ein Busverkehr vorgesehen, der in Notfällen innerhalb von neunzig Minuten anlaufen kann. „Naiv“ nennt man das bei der MVG, man scheint jedoch davon auszugehen, bei 71.000 statt 75.000 Zuschauern alles über die Bühne bringen zu können. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass ein deutlich größerer Anteil der Zuschauer als in der Fußballbranche üblich mit dem eigenen Auto anreist – das Stadion liegt unmittelbar an der A9. In der abgelaufenen Saison hatte die MVG beim DFB-Pokalspiel im Herbst 2013 am meisten Zulauf, als sich 1860 München und Borussia Dortmund gegenüberstanden. Der Einzugsbereicht der „Sechziger“ beschränkt sich im wesentlichen auf das Münchener Stadtgebiet. Bei Spielen des FC Bayern wird die U-Bahn deutlich schwächer genutzt, was für die MVG jedoch kein Grund ist, zusätzlichen Kapazitäten zuzustimmen. An dieser Stelle hatten wir ursprünglich berichtet, daß MVG-Chef König Anhänger von 1860 München sei. Dies dementierten die Stadtwerke. Er sei lediglich Fan öffentlicher Verkehrsmittel. Welchen Dienstwagen er hat, wissen wir jedoch nicht.

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