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DB Regio und PR: Neue Verbindung Frankfurt (Oder)-Poznan

11.08.14 (Brandenburg, Polen) Autor:Max Yang

DB Regio Nordost und das polnische Nahverkehrsunternehmen Przewozy Regionalne (PR) haben am vergangenen Freitag mit einer feierlichen Zugtaufe in Poznan (Posen) und Frankfurt (Oder) die Einrichtung einer neuen Nahverkehrslinie gefeiert, welche Frankfurt (Oder) und Poznan mit zwei Zugpaaren täglich miteinander verbindet. Dieses Angebot ist ausdrücklich als Ergänzung zum Fernverkehrszug Berlin-Warszawa-Express gedacht, welcher aber Taktlücken aufweist und wegen der Reservierungspflicht unflexibel ist.

Zuglaufschild: Feierliche Eröffnung Regionalverkehr

Mit dem neuen Regionalzug, der auf dem Weg von Poznan Glówny nach Frankfurt (Oder) Pbf auch in Poznan Górczyn, Buk, Opalenica, Nowy Tomysl (Neutomischel), Zbaszyn (Bentschen), Zbaszynek (Neu Bentschen), Swiebodzin (Schwiebus), Torzym (Sternberg), Rzepin (Reppen), Kunowice (Kunersdorf) und Slubice (Dammvorstadt) hält, ist wieder eine morgendliche Verbindung von Pozna? aus in Richtung Deutschland verfügbar. Eine frühe Eurocity-Verbindung nach Berlin wurde besonders von Geschäftsleuten nachgefragt, besteht jedoch seit Jahren nicht mehr.

Das Rollmaterial besteht zunächst aus einem einzeln verkehrenden Stadler GTW, welcher klimatisiert ist und über eine Toilette verfügt. Steckdosen sind leider nicht vorhanden. Dass die Verbindung mitten im Fahrplanjahr entstand, ist darauf zurückzuführen, dass kurzfristig Mittel der polnischen Zentralregierung frei wurden, die anders als in Deutschland interregionale Verkehre bezuschusst. Dennoch war ein Vorlauf von mehr als zwei Jahren erforderlich, um u.a. die polnische Zulassung für das Altfahrzeug zu bekommen. Trotz dieser bürokratischen Hürden wolle DB Regio Nordost zeigen, dass Eisenbahn nicht teuer sein muss und gegenüber dem Bus wettbewerbsfähig sei. Da dieser Zug bis auf den Grenzabschnitt von der Oderbrücke bis Frankfurt (Oder) nur in Polen verkehrt, wird im Regelbetrieb das Personal von PR gestellt. DB Regio stellt und wartet das Fahrzeug. Bei Regio Nordost werde auch überlegt, die Züge der RB 66 von Szczecin (Stettin) an den Badeort Kolobrzeg (Kolberg) zu verlängern sowie ein Angebot nach Opole (Oppeln) zu schaffen. Opole ist ein Zentrum der deutschen Minderheit in Polen.

Momentan gelten im Zug nach Poznan der internationale SCIC-NRT-Tarif sowie zwischen Slubice und Poznan der günstigere polnische Inlandstarif der PR. Nach Auskunft von Bernd Arm von Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) ist jedoch geplant, analog zum Berlin-Stettin-Ticket auch ein Poznan-Ticket einzuführen. Anvisiert wird ein Fahrpreis von etwa 40 Euro für Hin- und Rückfahrt ab Berlin.

Der VBB bietet nach seinem Tarif bereits Fahrkarten nach Kostrzyn sowie Gorzów Wielkopolski an, die jedoch nur in den Zügen der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) gelöst werden können, die nach Kostrzyn verkehrt. Kunden, die nicht im Einzugsbereich der NEB ihre Fahrt beginnen und nicht über eine Zeitkarte für Berlin oder ein Brandenburg-Berlin-Ticket verfügen, müssen aber zu höheren Preisen gebrochen buchen. Bleibt zu hoffen, dass der VBB bei der Einführung des Poznan-Tickets auch die vertrieblichen Details berücksichtigt.

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