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Horber Schienentage in Tunesien

21.08.13 (Übrige Welt) Autor:Stefan Hennigfeld

Anfang des Jahres gingen die Teilnehmer der Fachexkursion der Horber Schienentage der Frage, was die Eisenbahn zum Wohle der Menschen bedeuten kann, weit weg vom beschaulichen Städtchen am Neckar nach: Man fuhr gemeinsam nach Tunesien um sich in Nordafrika ein Bild davon zu machen. Tunesien hat das am besten ausgebaute Schienensystem Nordafrikas und ist trotzdem von den Ansprüchen zentraleuropäischer Staaten weit entfernt. Und doch bietet es, so sind sich die Teilnehmer der Veranstaltung am Ende sicher, einen erheblichen Nutzen für die Menschen im Land.

Dabei geht es um mehr als nur Entwicklungshilfe. Schon lange ist in der Branche bekannt, dass Nordafrika und der arabische Raum lukrative Märkte für die Waggonbauindustrie sind. Ob nun überregionale Eisenbahnstrecken oder den Massenverkehr in den Metropolen: Überall besteht Investitionsbedarf. Und weil die Verkehrsbetriebe vor Ort oft keine Erfahrung im Umgang mit westlicher Technik haben, sind Full-Service-Verträge besonders häufig: Der Hersteller übergibt schlüsselfertige Gesamtsysteme und zeigt sich im Anschluss daran dauerhaft für Wartung und Instandhaltung verantwortlich. Somit hat der Markt Potential und doch sieht es im Moment alles andere als rosig aus.

Im Südwesten des Landes dient die Eisenbahninfrastruktur ausschließlich dem Güterverkehr, Personenzüge fahren keine. Doch wie sieht es überhaupt aus mit der Betriebsfähigkeit? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Doch die durchgehende Magistrale im Westen des Landes bildet das Rückgrad des Güterverkehrs in der Region. Die Besichtigung dieses Abschnitts wird, neben dem großen Thema der Modernisierungsmaßnahmen im Bestandsnetz, im Fokus der nächsten Reise im Oktober sein. Anmeldungen sind über den Internetauftritt der Horber Schienentage möglich.

Bild: Rudolf Barth, Horber Schienentage

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