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MVG testet lichtdurchlässiges Busgelenk

13.03.13 (München) Autor:Stefan Hennigfeld

Bereits vor acht Jahren hat man es schon einmal versucht, nun unternimmt die Münchener Verkehrsgesellschaft (MVG) einen zweiten Anlauf: Das Unternehmen testet lichtdurchlässige Busgelenke. Das Gelenk besteht im Fenster- und Dachbereich aus einem speziellen Werkstoff, der Licht in den Fahrgastraum lässt. So wird der bislang stets als dunkel empfundene Gelenkbereich mit natürlichem Tageslicht ausgeleuchtet und soll somit an Attraktivität gewinnen. Dadurch möchte man bei der MVG eine Steigerung des subjektiven Sicherheitsempfindens erreichen und dazu beitragen, dass die Fahrgäste sich besser auf den gesamten Bus verteilen.

Das Gewebe lässt sich von außen nahezu beliebig farblich gestalten, so dass die Gelenke unterhalb des Fensterbereichs in Wagenfarbe ausgeführt werden können. Künftig können die Gelenke zumindest teilweise in Vollwerbung oder den Markenauftritt des Betreibers integriert werden. Die MVG möchte diese neuen Gelenke nun einige Monate täglich testen. Die Reinigungs- und Pflegeintensität stehen dabei im Mittelpunkt. Das Material muss sich langfristig als ebenso robust erweisen wie herkömmliche Busgelenke, denn es wird durch die ständigen Bewegungen ebenso außergewöhnlich stark belastet wie durch Umwelteinflüsse wie z.B. UV-Strahlung, Spritzwasser oder Steinschlag, aber auch Streusalz und Öl. Laut Herstellerangaben sorgt eine spezielle schmutz- und wasserabweisende Oberflächenbeschichtung für die erforderliche Robustheit und Wartungsfreundlichkeit.

Das 2005 getestete Gelenk war in dieser Frage durch den Test durchgefallen. MVG-Chef Herbert König möchte dem technologischen Fortschritt jedoch eine Chance geben: „Die Zeit ist reif für einen neuen Test. Denn die Hersteller haben das Material in den letzten Jahren ständig optimiert und verbessert, dass solche Faltenbälge im besten Fall nur Vorteile bieten: Sie bringen mehr Licht in den Bus, werten das Fahrzeug von innen und außen auf und fördern eine gleichmäßigere Fahrgastverteilung im Fahrzeug. Eine bessere Ausnutzung der Kapazitäten wäre uns bei stetig steigenden Fahrgastzahlen bekanntlich sehr recht, um die Nachfrage noch besser bewältigen zu können. Diesem Zweck dient ja auch die zusätzliche dritte bzw. vierte Tür, die bei uns bereits seit 2008 zur Standardausstattung zählt. Unser Test wird außerdem zeigen, ob der neue Balg genauso robust, langlebig und pflegeleicht ist wie herkömmliche Exemplare. Dies wäre Bedingung für eine mögliche Ausrüstung weiterer Fahrzeuge.“

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