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Interview: VRR und DB Regio zur Herstellerwartung (Teil 1)

21.03.13 (Nordrhein-Westfalen) Autor:Stefan Hennigfeld

Dieser Tage wird viel über die Planungen des VRR diskutiert, im Rahmen der geplanten RRX-Ausschreibungen die Wartungsarbeiten direkt durch die Hersteller durchführen zu lassen. Nicht nur DB Regio, sondern auch Wettbewerbsbahnen halten das für falsch. Holger Plötz von der Deutschen Bahn und Georg Seifert vom VRR sprachen mit Stefan Hennigfeld über die neuen Betriebskonzepte.

Herr Seifert, Sie wollen im Rahmen der Ausschreibung des RRX-Vorlaufbetriebs sowohl die schwere als auch die betriebsnahe Instandhaltung nicht mehr dem Eisenbahnverkehrsunternehmen, sondern dem Hersteller unterstellen, mit dem Sie als Aufgabenträger ein direktes Vertragsverhältnis anstreben. Warum?

Georg Seifert
Lassen Sie mich zunächst einmal eine Sache vorweg stellen: Wir haben diesen neuen Modellansatz nicht erdacht, um langfristig jedes Wettbewerbsverfahren oder jede Ausschreibung damit zu begleiten, sondern wir haben es hier mit einem speziellen Sonderfall zu tun. Wir sehen das Lebenszyklusmodell nicht ex cathedra als Allheilmittel an, sondern stehen nach wie vor zu unserem ursprünglichen Finanzierungsmodell, bei dem Betrieb und Instandhaltung aus einer Hand erfolgen.

Herr Plötz, wie bewerten Sie diesen Ansatz?

Holger Plötz
Wir schaffen an dieser Stelle weitere künstliche Schnittstellen mit der Trennung von Bereitstellung und Betrieb. Das führt sicherlich zu einem erschwerten Störungsmanagement. Eisenbahnverkehr ist mehr als Planung. Wir planen den gesamten Verkehr, aber der tägliche Betrieb wird durch einen hohen Anteil an Disposition beeinflusst. Disposition ist in vergleichbaren Netzen 50 bis 60 Prozent des täglichen Aufwandes.

Herr Plötz, am 18. Mai 2012 hat Heinrich Brüggemann bei uns im Eisenbahnjournal Zughalt.de gesagt, dass DB Regio großes Interesse an der Instandhaltung der RRX-Züge als Unterauftragnehmer des Herstellers hat. Das gelte ausdrücklich auch für Züge, die Sie nicht selbst fahren. Wird die Ansage, dass Wartung und Betrieb in einer Hand bleiben sollten, nicht dadurch schon ad absurdum geführt?

Abonennten lesen den gesamten ersten Teil des Doppelinterviews in der aktuellen Ausgabe unseres Newsletters.

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