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SBB Cargo tauft vierte Hybridlok in Oensingen

16.10.12 (Schweiz) Autor:Niklas Luerßen

Die SBB Cargo hat die vierte von insgesamt 30 bestellten Hybridloks in Betrieb genommen und getauft. Mit ihnen wird ein ökologischerer und ökonomischerer Wagenladungsverkehr ermöglicht. Sie kommt als derzeit modernste Lokomotive sowohl auf Strecken als auch im Rangierbetrieb zum Einsatz.

Leo Ursprung am Freiverlad Oensingen: „Ich freue mich, dass künftig 60 000 Wagen zwischen Olten und Niederbipp effizienter, nachhaltiger und wirtschaftlicher rangiert werden.“ Zusammen mit Volker Nugel, dem Gemeindevizepräsidenten von Oensingen, taufte er die vierte Hybridlok des Typs Eem 923 auf den Namen „Roggen“. Die weiteren der insgesamt 30 bestellten Fahrzeuge liefert die Stadler Winterthur AG laufend bis Ende 2013. Das gesamte Auftragsvolumen beträgt 88 Millionen Franken, inklusive Ersatzteilpaket.

Mit der neuen Hybridlok lassen sich die Bedürfnisse der Kunden optimal bedienen. Denn die Eem 923 verbindet Effizienz und Nachhaltigkeit mit Wirtschaftlichkeit. Dank der Neubeschaffung kann SBB Cargo die Fahrzeugvielfalt weiter reduzieren, was einen ökonomischeren Betrieb und Unterhalt der gesamten Flotte ermöglicht. Die Hybridlok Eem 923 wird voraussichtlich zu über 90% elektrisch verkehren. Nur auf den Anschlussgleisen ohne Fahrleitung kommt der Diesel-Hilfsmotor zum Zug. Dadurch kann SBB Cargo im Vergleich zu heute eine jährliche CO2-Reduktion von mehr als 4000 Tonnen pro Jahr bewirken. SBB Cargo hat sich bewusst für ein zukunftsweisendes Fahrzeug entschieden, das nachhaltige ökonomische und ökologische Vorteile verbindet.

Die neue Hybridlok wird auch den ökologischen Ansprüchen von SBB Cargo gerecht: Dank der hohen Leistung von 1500 Kilowatt eignet sie sich sowohl für den Strecken- als auch für den Rangierbetrieb. Damit gewinnt SBB Cargo in der Produktion an Flexibilität. Die Lokführer können rasch zwischen Elektro- und Diesel-Hilfsantrieb umschalten. Das spart Zeit und Kosten, da keine aufwändigen Lokwechsel mehr notwendig sind, um die nicht elektrifizierten Anschlussgleise der letzten Meile zu befahren. Auch die Betriebs- und Unterhaltskosten der Hybridlok liegen merklich unter jenen der alten Rangierflotte – gleichzeitig erwartet SBB Cargo eine deutlich höhere Fahrzeugverfügbarkeit.

Nicht nur mit der Hybridlok selber, auch bei der Namensgebung beschreitet SBB Cargo neue Wege: Da die Loks an regionalen Standorten zum Einsatz kommen, erhalten sie die Namen örtlicher Hausberge. Sie symbolisieren die nachhaltige, regionale und ökologische Verankerung. Den Namen wählt das jeweilige Cargo-Produktionsteam vor Ort aus. Im Fall dieser Hybridlok, die in Oensingen stationiert ist, fiel die Wahl mit großer Mehrheit aus. Das RCP-Team unter der Leitung von Peter Fischer entschied sich für den örtlichen Hausberg „Roggen“.

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