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Mofair, DB, Google und der ÖPNV – aber bitte richtig

08.10.12 (Kommentar) Autor:Stefan Hennigfeld

Noch vor ein paar Jahren war man es gewöhnt, unterschiedliche Fahrtenplaner zu nutzen, wenn man mit dem Auto eine unbekannte Strecke vor sich hatte. Heute ist es für die meisten ganz selbstverständlich, in solchen Fälle Google Maps anzuklicken – natürlich nur, wenn man kein Navigationsgerät hat. Diese kleinen Geräte, die einem das Laben soviel leichter machen und schon für deutlich unter hundert Euro zu haben sind.

Da ist es naheliegend, dass Google auch Fahrplandaten für den öffentlichen Verkehr anbieten möchte und, bei allem Respekt vor zahlreichen Handy-Apps und Echtzeitauskünften, wenn man sich ansieht, wie viel hier im Argen liegt, dann ist definitiv eine Marktlücke vorhanden. Die eine zentrale Anlaufstelle, in der man vom Dörfererschließungsbus über die Stadtbahn bis hin zum InterCity alle Daten erhält, natürlich in Echtzeit, ist nicht vorhanden. Da nutzen auch gegenseitige Schuldzuweisungen zwischen Mofair und der Deutschen Bahn nichts.

Statt dessen ist Google Transit. Die Smartphone-Apps, ob DB-Navigator oder die Programme der Verbünde, müssen mehr können: An welches Gleis muss ich, wie orientiere ich mich in einem fremden Bahnhof und welchen Weg muss ich gehen, um in einer fremden Stadt vom Bahnhof zum Bus zu kommen, auch dann wenn die Bushaltestelle nicht in Sichtweite ist? Wenn das einer schafft, dann Google. Und damit kann genau die Drucksituation geschaffen werden, die bei den Verkehrsanbietern und -bestellern im Moment noch fehlt. Es kann aber auch scheitern: Google Transit kann auch in einer so frühen Phase wie momentan durch fehlende Einbindung vieler Anbieter zur Lachnummer werden. Es bleibt aber zu hoffen, dass das nicht passiert. In diesem Sinne: Allzeit Hp1!

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