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VDE 8: Siemens und Kapsch liefern ETCS-Technik

10.09.12 (Fernverkehr) Autor:Stefan Hennigfeld

Siemens und Kapsch CarrierCom liefern als Konsortialpartner die Leit- und Sicherungstechnik für die Neubaustrecke zwischen Erfurt und Ebensfeld. Es handelt sich um die Technologie ETCS (European Train Control System) Level 2. Die Strecke ist Teil des 500 Kilometer langen Projektes Nürnberg – Berlin und gehört zum transeuropäischen Verkehrsnetz von Skandinavien nach Italien. ETCS Stufe 2 kommt damit erstmals in Deutschland zum Einsatz.

Die Signale werden über das digitale Eisenbahn-Mobilfunksystem GSM-R (Global System for Mobile Communication Railways) direkt in den Führerstand der Züge übertragen. Auf der Strecke wird – erstmals weltweit – auf konventionelle ortsfeste Signale verzichtet. Das Investitionsvolumen der DB Netz AG beträgt etwa 93 Millionen Euro, die Inbetriebnahme soll zwischen 2015 und 2017 erfolgen.

Auf diese Innovation ist Jochen Eickholt, Leiter der Geschäftseinheit Bahnautomatisierung bei Siemens, besonders stolz: „Mit unserer Technologie liefern wir die Basis für einen durchgängigen grenzüberschreitenden Schienenverkehr und unterstreichen unsere Spitzenstellung im Bereich der modernen Zugleit- und Sicherungstechnik.“ Perspektivisch soll ETCS Level 2 europaweit die 14 unterschiedlichen Sicherungssysteme ersetzen.

Siemens liefert 13 elektronische Stellwerke vom Typ Simis D und das System Trainguard 200 für ETCS Level 2. Kapsch CarrierCom liefert die GSM-R Technologie, die bereits seit 2002 bei der Deutschen Bahn verwandt wird. Thomas Schöpf, COO bei Kapsch CarrierCom: „Das VDE 8 Projekt ist für uns von sehr großer Bedeutung und unterstreicht das Vertrauen der Deutschen Bahn in unsere GSM-R Technologie. Die Installation von ETCS Level 2 in Deutschland ist eine wichtige weltweite Referenz für Kapsch.“

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