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Siemens und Stadler wollen Berliner S-Bahnzüge liefern

14.09.12 (Berlin) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Fahrzeughersteller Siemens und Stadler Pankow wollen gemeinsam die Fahrzeuge der nächsten Generation für die Berliner S-Bahn bauen. Dabei streben sie eine Voll-Service-Lösung an, bei der die Hersteller dauerhaft für Wartung und Instandhaltung des Rollmaterials zuständig sein sollen. Da der Berliner Senat das extra für die dortige S-Bahn ausgearbeitete Besitzgesellschaftsmodell abgelehnt hat, wird man nun dem EVU ein Angebot machen, das die Ausschreibung für sich entscheidet.

KCW hat Modelle entwickelt, die derzeit auch in Nordrhein-Westfalen erwogen werden, wonach entweder die Hersteller selbst Eigentümer der Fahrzeuge bleiben und sie an das EVU vermieten oder aber private Investoren Eigentümer werden, in jedem Fall sollen die Hersteller für den gesamten Abschreibungszeitraum auch die Wartung übernehmen. Der Aufgabenträger würde dabei garantieren, dass die Züge über ihren gesamten Lebenszeitraum Aufträge erhalten.

Siemens und Stadler haben bereits zahlreiche S-Bahnprojekte unterstützt. Die Berliner Züge stammen allerdings von Bombardiere. Zuletzt lieferten die beiden Hersteller als Konsortialpartner S-Bahnen für die Schweizer Bundesbahnen (SBB). Die S-Bahnen für Berlin sollen in der Region gebaut und gewartet werden. Damit sollen Arbeitsplätze vor Ort gesichert und geschaffen werden.

Hans-Jörg Grundmann, CEO der Siemens Division Rail Systems: „Wir sind davon überzeugt, dass die S-Bahn in Berlin eine Erfolgsgeschichte werden kann. Mit vereinten Kräften wollen wir als Berliner Unternehmen einen Beitrag dazu leisten, dass die Berliner S-Bahn wieder ein zuverlässiges Verkehrsmittel wird.“ Der derzeitige Betreiber ist die Deutsche Bahn. Diese ist jedoch mittlerweile im vierten Jahr nicht mehr in der Lage, ihren Verkehrsvertrag zu erfüllen. Das soll sich ändern. Grundmann: „Wir wollen dafür sorgen, dass sie die Bürgerbahn wird, die mit modernen Fahrzeugen Kunden für sich gewinnt, weil sie in höchstem Maße sicher, komfortabel und dabei energie- und kosteneffizient ist.“

Auch Michael Daum, Geschäftsführer der Stadler Pankow GmbH, kennt das Problem aus eigener Erfahrung: „Als Berliner kennen wir die Situation der S-Bahn genau. Zuverlässigkeit und Sicherheit stehen bei uns an erster Stelle. Kompromisse auf Kosten der Qualität gibt es mit uns nicht. Wir werden in unseren Produktionsstätten in Berlin und Brandenburg moderne, von Grund auf solide und zuverlässige Züge bauen, die sicher und komfortabel sind. Und alles made in Berlin.“

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