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Netinera und Alstom schließen Vertrag über 63 Coradia Lint-Züge

20.09.12 (Allgemein) Autor:Niklas Luerßen

Auf der Verkehrsmesse InnoTrans in Berlin haben NETINERA Deutschland und Alstom einen Vertrag über eine Bestellung von 63 Coratia Lint-Regionalzügen unterschrieben. Der Bestellwert beträgt knapp 300 Millionen Euro. Diese Züge sollen ab dem internationalen Fahrplanwechsel im Dezember 2014 zwischen Frankfurt und Saarbrücken sowie Koblenz und Kaiserslautern fahren. Hierbei handelt es sich um das zweite Los des RLP-Dieselnetz Südwest mit etwa 6,7 Millionen Zugkilometern.

Mauro Moretti, CEO der italienischen Staatsbahn Ferrovie dello Stato Italiane (FS), der Muttergesellschaft der NETINERA Deutschland GmbH: „Der Kauf der neuen Alstom-Fahrzeuge gibt dem großen Wachstumspotential von NETINERA auf dem deutschen Markt einen bedeutsamen Impuls und ist gleichzeitig ein wichtiger Schritt für die Gruppe Ferrovie dello Stato Italiane, die Herausforderungen in Europa anzunehmen, sowohl bei den Eisenbahnverkehrsleistungen als auch in Bezug auf das technische Know-How.“

Jost Knebel, Vorsitzender der Geschäftsführung von NETINERA Deutschland: „Wir freuen uns sehr, mit den neuen Fahrzeugen, unserer langjährigen Erfahrung sowie der außerordentlich hohen Serviceorientierung unserer Mitarbeiter den Fahrgästen in der Region zukünftig einen moderneren Nahverkehr anbieten zu können.“

Henri Poupart-Lafarge, Präsident von Alstom Transport: „Wir freuen uns über den ersten Auftrag von NETINERA Deutschland und schreiben damit unsere Erfolgsgeschichte der Coradia Lint-Plattform fort. Mit bereits über 700 verkauften Zügen in den letzten fünfzehn Jahren können wir dem Kunden und seinen Fahrgästen ein bewährtes und umweltfreundliches Fortbewegungsmittel zur Verfügung stellen.“

Dr. Martin Lange, als Mitglied des Vorstands der ALSTOM Deutschland AG verantwortlich für Transport: „Unsere Coradia Lint-Züge basieren auf einer erweiterten und voll entwickelten Plattform, die derzeit den Maßstab setzt hinsichtlich Qualität und Kosteneffizienz.“

Bei diesen Zügen handelt es sich um zwei- bis dreiteilige Dieseltriebzüge. Entwickelt und gefertigt werden diese im Alstom-Werk in Salzgitter. Zur besseren und schnelleren Abwicklung im Regionalverkehr besitzen sie eine große Beschleunigung sowie Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h im Gegensatz zu den konventionellen Lint-Triebwagen von 120 km/h. Die kürzeren Triebzüge (Lint 54) verfügen über 160, die längeren (Lint 81) über 270 Sitzplätze.

Bei diesen Zügen wird auf ein komfortables Sitzen sowie einem eleganten Ambiente geachtet. Klimaanlage und Niederflureinstieg sind serienmäßig vorhanden. Mobilitätseingeschränkten Fahrgästen stehen entsprechende Rollstuhlplätze sowie eine automatische Überbrückung zur Überwindung von Zug und Bahnsteigkante zur Verfügung. Außerdem enthält zumindest der Lint 81 neben dem behindertengerechten WC auch ein zusätzliches Standard-WC.

Diese Züge erfüllen die derzeit strengste Abgasnorm „Stage IIIb“. Der Partikelausstoß wird durch motorische Maßnahmen und Abgasreinigungen um 90% gesenkt. Durch verbessertes Motorenmanagement können zudem Kraftstoffeinsparungen und damit eine Verringerung des CO2-Ausstoßes um 5% erreicht werden.

Für die Sicherheit der Fahrgäste sind die Züge mit Videoüberwachung ausgestattet, außerdem sind gemäß der „Europäischen Norm zur Kollisionssicherheit von Schienenfahrzeugen (EN 15227)“ neueste Crashabsorber und weitere Elemente verbaut.

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