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Augsburg: MobilitätsPreis des ADAC an Augsburger Stadtwerke

11.09.12 (Bayern) Autor:Jürgen Eikelberg

Die Stadtwerke Augsburg haben seit November 2011 eine Flotte mit 114 Bio-Erdgas-Bussen im Einsatz. Dadurch werden CO2– und Treibhausgase gegenüber Benzin um 90 Prozent reduziert.So sind die Kohlendioxidemissionen der Stadtwerke-Busflotte um knapp 6.000 Tonnen (zum Vergleich, ein Güterschiff im Binnenverkehr wiegt etwa 2.600 Tonnen) geringer, als bei einem reinen Dieselbusbetrieb. Dafür erhielten sie den von ADAC in Bayern verbebenen MobilitätsPreis 2012.

Der Automobilclub würdigt damit den Einsatz von Erdgasbussen mit regenerativem Biomethankraftstoff als Baustein zur Verbesserung der innerstädtischen Luftqualität. „Damit entsteht sozusagen ein geschlossenes System, das gleichermaßen ein Baustein dafür ist, wie die vieldiskutierte Energiewende vielleicht doch noch gelingen könnte. Denn für diesen notwendigen Turnaround müssen in Deutschland einfach alle nutzbaren Formen erneuerbarer Energien intelligent zusammengeführt werden, wie das hier beispielhaft der Fall ist“, würdigte der Vorsitzende des ADAC Südbayern, Dr. August Markl, den Preisträger. 1995 kauften die Stadtwerke die ersten acht Erdgasgelenkbusse und setzen seitdem auf Erdgas (CNG) als Kraftstoff.

Die beiden Stadtwerke-Geschäftsführer Norbert Walter und Dr. Claus Gebhardt freuen sich: „Es ist schön, dass unser Bekenntnis zum Umweltschutz durch den Einsatz alternativer Kraftstoffe einen solchen Anklang findet.“ „Die Stadtwerke sind seit zwei Jahren der einzige großstädtische Verkehrsbetrieb in Deutschland, dessen Busse im Regelbetrieb ausschließlich mit Erdgas und seit 2011 sogar mit Bio-Erdgas fahren“, so Norbert Walter. Doch die Stadtwerke Augsburg haben ein ehrgeiziges Ziel: Bis 2017 soll der gesamte öffentliche Nahverkehr CO2-neutral betrieben werden. „Die Bio-Erdgas-Busflotte ist dazu nur der erste Schritt“, so Dr. Claus Gebhardt. „Durch den Ausbau eigener regenerativer Energieerzeugung wollen wir in fünf Jahren auch unsere 86 Straßenbahnen mit Ökostrom antreiben.“

In seinem Grußwort betonte Markl, dass es keinen Königsweg in die Mobilität der Zukunft gibt. Der ADAC würde sich seit langem intensiv mit allen Technologien beschäftigen, die für den Endverbraucher geeignet sind, seine persönliche Mobilität nachhaltig und zu einem akzeptablen Preis zu sichern. Deshalb sei aktuell der Erdgasantrieb eine sinnvolle, bewährte und vor allem sofort verfügbare Brückentechnologie. Er überlasse es den Ingenieuren und Forschern darüber zu befinden, ob in zwanzig oder dreißig Jahren mit dann hoffentlich effizienten Elektromotoren oder mit Wasserstoffantrieb gefahren werde.

Über die Preisvergabe freute sich auch Claus Sauter, Vorstandsvorsitzender der VERBIO Vereinigte BioEnergie AG: „Die vertiefte Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Augsburg zeigt, dass wir mit unserem Produkt zwei wichtige Bedürfnisse erfüllen: Biomethan gibt es ohne Mehrkosten für den Verbraucher, aber mit maximalem Klimaschutz. Dass beides wunderbar zusammen geht, beweist die stetig wachsende Zahl von Kommunen und Unternehmen, die sich für unseren ausschließlich aus agrarischen Reststoffen hergestellten neuen Biokraftstoff Verbiogas entscheiden. Das bestätigt die Verleihung des ADAC Mobilitätspreises 2012 an die Stadtwerke Augsburg für den Einsatz von Verbiogas in ihrer Busflotte.

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