Eisenbahnjournal Zughalt.de

Nachrichten über Eisenbahn und öffentlichen Verkehr

Zwei neue Hybridbusse in Münster im Linienbetrieb

28.08.12 (NWL) Autor:Jürgen Eikelberg

Um die Umweltbilanz des Busverkehrs in Münster weiter zu verbessern, erweitern die Stadtwerke ihre Flotte um zwei moderne Hybridbusse des Typs Mercedes-Benz Citaro G BlueTec Hybrid. Deren Hybridantrieb – bestehend aus einem Verbrennungs- und mehreren Elektromotoren – verbraucht bis zu 30 Prozent weniger Kraftstoff als ein Bus mit konventionellem Dieselantrieb und ist im Fahrbetrieb zudem leiser und komfortabler. „Die Einführung der Hybridbusse ist ein wichtiger Baustein in unserer Strategie für umweltschonende Mobilität und unser Engagement für Elektromobilität“, so Dr. Andreas Hoffknecht, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke.

Die Niederflur-Gelenkbusse des Herstellers Mercedes-Benz sind mit einem seriellen Hybrid-Antrieb ausgestattet. Das System besteht aus einem Dieselmotor, vier elektrischen Radnabenmotoren und einem System zur Bremsenergierückgewinnung. Der Dieselmotor dient lediglich als Generator für die Stromerzeugung, den die Elektromotoren in Vortrieb umwandeln. Diese Energie kann in einer der weltweit größten mobilen Lithium-Ionen-Batterien gespeichert werden. So sind rein elektronische Fahrstrecken von bis zu fünf Kilometern möglich. Da Elektromotoren keine schaltbare Übersetzung benötigen, beschleunigen die Hybridbusse ohne die sonst typischen Beschleunigungsgeräusche von Dieselbussen. Für die Fahrgäste ist die Technik direkt sichtbar: Auf Monitoren im Bus erhalten die Fahrgäste laufend Informationen über den momentanen Kraftfluss zwischen Batterie, Generator und den Elektro-Motoren.

Neben der Hybridtechnik werden die Fahrgäste in Münster zukünftig auch reine Elektro-Mobilität im Busverkehr erleben können. „Ab Frühjahr 2014 setzen wir voraussichtlich den ersten vollwertigen Elektrobus auf der Linie 14 ein“, kündigt Dr. Andreas Hoffknecht an. Zurzeit wird das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Pilot-Projekt entwickelt und der Bus in den Niederlanden gebaut. „Die Herausforderung besteht darin, die Energiespeicher in den Fahrzeugen in sehr kurzer Zeit aufzuladen, um übliche Einsatzzeiten und Entfernungen abzudecken“, erklärt Eckhard Schläfke, Betriebsleiter der Verkehrsbetriebe.

Dass die Stadtwerke verstärkt auf alternative Antriebskonzepte setzen, erfordert auch in der Werkstadt des Verkehrsbetriebes Umbaumaßnahmen und Weiterbildungen der Kfz-Mechatroniker, da sich Ausrüstung und Wartungsansprüche der Busse verändern. So werden zurzeit so genannte Hochvolt-Arbeitsplätze eingerichtet, von denen aus die Busse von oben gewartet werden können – dort wo sich zum Beispiel die Batterien befinden. Auch die Busfahrer haben die neue Technik in Seminaren kennengelernt: „Nur wer mit der Technik richtig umgehen kann, holt auch den maximalen Verbrauchsvorteil aus dem Antrieb heraus“, fasst Eckhart Schläfke zusammen.

Die auffällig beklebten Hybridbusse starten am 28. August in den Linienbetrieb.

Bild: Stadtwerke Münster

 

Kommentare sind geschlossen.