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VVS-Halbjahresbilanz: Immer mehr Fahrgäste sind mit dem Abo unterwegs

09.08.12 (Baden-Württemberg) Autor:Niklas Luerßen

Beim Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) sind die Fahrgastzahlen im ersten Halbjahr 2012 auf knapp 164 Millionen gestiegen. Gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahrs ist dies ein Plus von fast 700?000 Fahrten oder 0,4%. Insgesamt hat der VVS im ersten Halbjahr 2012 knapp 196 Millionen Euro (inklusive Schwerbehinderten-Abgeltung) eingenommen und damit 3,7% mehr als im Vorjahr.

„Busse und Bahnen im VVS werden weiterhin stark nachgefragt“, stellt VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger fest. „Mittlerweile werden mehr als drei Viertel aller Fahrten von Dauerkunden durchgeführt – und die Zahl der neuen Abonnenten steigt kontinuierlich an.“

Im ersten Halbjahr 2012 hält die positive Entwicklung hin zum Abo weiter an. Seit Januar 2011 gibt es das attraktive neue Aboverfahren, bei dem der Betrag für ein JahresTicket nicht mehr auf einmal, sondern in monatlichen Raten vom Konto abgebucht wird. Zudem gilt der Grundsatz „12 Monate fahren – nur zehn Monate zahlen“. Das hat viele Fahrgäste überzeugt. Von Januar bis Juni wurden bereits mehr als 10?000 neue Abo-Kunden gegenüber dem Jahresende 2011 registriert. Insgesamt beziehen momentan rund 52 000 Fahrgäste ihr JahresTicket im Abonnement. Hinzu kommen die JahresTickets für „Einmalzahler“, die Firmen- und StudiTickets, sodass aktuell knapp 160?000 Fahrgäste (ohne Schüler) das ganze Jahr über den VVS benutzen.

Der Trend zum Zeitticket wirkt sich auch auf den Gelegenheitsverkehr aus, da Fahrgäste, die bisher mit Einzel- oder 4erTickets unterwegs waren, auf ein Zeitticket umgestiegen sind. Insgesamt war der Gelegenheitsverkehr mit 2,0% rückläufig. Weitere Gründe für diese Entwicklung waren der vergleichsweise milde Winter und die Streiktage bei der SSB und den regionalen Verkehrsunternehmen.

Im Berufsverkehr macht sich der Trend zum Abo nun auch beim FirmenTicket bemerkbar. Viele Fahrgäste wurden früher in dem Monat, in dem sie ihr JahresTicket gekauft hatten, mit den gesamten Einnahmen und Fahrten berechnet. Beim Wechsel ins Abonnement mit monatlicher Abbuchung werden sie nun jeden Monat mit einem Zwölftel erfasst. Dies führt in den ersten Monaten zu einem „Rückgang“, der von Monat zu Monat abnimmt und nach zwölf Monaten ausgeglichen ist. Dieser statistische Effekt ist Grund für den Rückgang der Fahrten in Höhe von 1,8% im ersten Halbjahr.

Im Ausbildungsverkehr gibt es durch die sinkenden Schülerzahlen nur noch wenig Wachstumspotenzial. Dennoch nahmen die Fahrgastzahlen nochmals um 1,5% zu, wobei die Steigerung vor allem auf die höhere Zahl der Studierenden zurückzuführen ist, die fast 1 Million mehr Fahrten unternahmen.

„Im Bereich der Senioren ist die Entwicklung nach wie vor sehr positiv. Der vergünstigte Preis für das Abo und der Wegfall der morgendlichen Sperrzeit haben das SeniorenTicket zum Verkaufsschlager gemacht“, freut sich VVS-Geschäftsführer Horst Stammler. Im ersten Halbjahr 2012 stieg im Seniorenmarkt die Zahl der Fahrten um 10,8%, das ist ein Plus von mehr als 1 Million. Auch hier ist ein höherer Trend zum JahresTicket zu verzeichnen.

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