Eisenbahnjournal Zughalt.de

Nachrichten über Eisenbahn und öffentlichen Verkehr

VCD testet Angebote von Bahnportalen

03.08.12 (Allgemein) Autor:Niklas Luerßen

Der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) prüfte die Angebote von Internetportalen verschiedener Bahnunternehmen für Bahnreisen zwischen Stuttgart und ausgewählten europäischen Metropolen. Denn für den Kauf von Bahnfahrkarten ins Ausland können neben dem Online-Portal der Deutschen Bahn (bahn.de) auch die Online-Portale der Nachbarbahnen aus Frankreich, Österreich und der Schweiz genutzt werden.

Der VCD-Check zeigte teilweise große Unterschiede bei Fahrpreisen sowie der Verfügbarkeit von Sonderangeboten. Wer seine Urlaubskasse schonen möchte, dem empfiehlt der VCD deshalb, immer mehrere Buchungsportale auf Spezialangebote zu prüfen oder sich direkt an eine unabhängige Bahnagentur zu wenden.

Selbst für Kurzentschlossene lohne es sich, einen Blick auf die Buchungsportale der Nachbarbahnen zu werfen: So konnte der VCD für eine drei Tage später geplante Reise von Stuttgart nach Paris als günstigstes Ticket ein 1. Klasse-Angebot des französischen Portals tgv-europe.com für nur 69 Euro ermitteln. Der Normaltarif hätte bei 192 Euro gelegen. Eine Fahrt in der 2. Klasse auf der gleichen Strecke beim selben Anbieter hätte zu diesem Zeitpunkt 111 Euro und damit rund 40 Prozent mehr gekostet. Auf bahn.de wäre diese Fahrt in der 2. Klasse mit 89 Euro deutlich günstiger gewesen.

VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb: „Alle vier getesteten europäischen Bahnportale bieten inzwischen für ausgesuchte europäische Destinationen Spezialtarife an. Grundsätzlich gilt: Je früher Reisende buchen, umso größer ist die Auswahl an günstigen Angeboten zu diesen Zielen. Nachteil dieser Aktionen ist, dass das Ticket nicht umgetauscht werden kann und die vorgegebene und damit gebuchte Zugwahl verbindlich ist.

Für Bahnreisen beispielweise nach wie Wien oder Innsbruck empfiehlt der VCD bei oebb.at zu buchen. Eine Fahrt von Stuttgart nach Innsbruck ist dort zwischen 29 Euro (Spezialpreis) und 86,60 Euro (Normalpreis) zu haben und häufig günstiger als die unter bahn.de erhältlichen ‚Europa-Spezial Österreich’-Tickets, die in der Regel ab 39 Euro beginnen. Bahnkunden sollten in jedem Fall die Aktionsangebote beider Portale miteinander vergleichen, rät Matthias Lieb. Denn im Einzelfall können sie somit zusätzlich nochmals rund 50 Prozent an Fahrtkosten einsparen.

Trotz der inzwischen gut aufbereiteten Online-Buchungsportale erfordert die Suche nach der billigsten Fahrkarte für Bahnreisen ins benachbarte Ausland immer noch einiges an Geschick. Für besonders knifflige Reiserouten empfiehlt der VCD deshalb, sich an unabhängige Bahnagenturen wie beispielsweise gleisnost.de in Freiburg oder kopfbahnhof.info in Berlin zu wenden. Dieser Service würde zwar zusätzliche Kosten mit sich bringen. Dennoch sparen Reisende bares Geld, da ihnen die günstigste, am besten an ihre Bedürfnisse angepasste Route vorgeschlagen würde. Ein Ergebnis, das Gelegenheitskunden häufig nicht in Eigenregie ermitteln könnten und ihnen auch am Bahnschalter nicht immer geboten würde, erklärt der VCD.

Kommentare sind geschlossen.