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MVG-Leistungsprogramm 2013 mit den Stimmen von Rot-Grün durchgewunken

01.08.12 (München) Autor:Niklas Luerßen

In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause hat der Münchner Stadtrat nach Angaben des zuständigen Referates das MVG-Leistungsprogramm 2013 nur mit den Stimmen von Rot-Grün durchgewunken. Eine Vielzahl von Verbesserungsvorschlägen aus dem Stadtrat, von den Bezirksausschüssen oder langjährige Forderungen der Fahrgastverbände wurden abgeschmettert. 

Besonders ärgerlich ist, daß die „Trambahn-Offensive“ am derzeitigen Wagenmangel kläglich gescheitert ist. Die für das laufende Fahrplanjahr versprochenen Angebotsverbesserungen konnten bis heute nicht erfüllt werden – und ob es einen Tag geben wird, an dem das Angebot dem veröffentlichten und genehmigten Fahrplan entspricht, bleibt fraglich. Dabei ist es natürlich erstaunlich, daß nicht einmal das Angebot in der Zeit bis 22 Uhr verbessert wird.

Die grüne Vision von einer Rücknahme der Kürzungen bei der Münchner U-Bahn wurde von der Koalitionsknute schnellstens vertrieben. Die dringend erforderliche Taktverdichtung im 10-Minuten-Takt bis zum Betriebsschluß wurde nicht beschlossen, obwohl die Kosten für den Betrieb im Vergleich zu den Investitionen in einem vertretbaren Rahmen halten würden.

Nach den Fahrgästen aus Moosach, denen durch den Entfall der Metrobuslinie 50 weite Wege entstanden sind, trifft es nun auch die Schwabinger Fahrgäste. Es zeigt sich also, daß die Kürzungen weiter gehen.

„Daß die unsäglichen Taktausdünnungen im U-Bahn-Spätverkehr von der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) nur gegen Bares vom Steuerzahler zurückgenommen werden – das ist an Kleinkariertheit und Provinzialität nicht zu überbieten. Und das mitten in einer Metropolregion“, schimpft Stadtrat Georg Kronawitter. „Aber auch bei der Berücksichtigung der vielen kleinräumigen Wünsche der BAs und Fahrgastverbände schalten Rot-Grün und die MVG auf stur. Quartierbusse: Fehlanzeige. Ein Trauerspiel!“

Auch die Forderung nach einer Verlängerung der Trambahnlinien 20 und 21 zum Sendlinger Tor stieß auf taube Ohren. Die „neue“ Tram 22 zur Hochschule München ist leider auch keine wirkliche Verbesserung, sondern eine Kürzung des Angebotes für die Fahrgäste vom Westfriedhof oder dem Leonrod-Platz.

Als Fahrgastverband warten wir gespannt auf die bald zu erwartenden Wahlkampfversprechungen – und werden sie mit den realisierten Beschlüssen vergleiche.

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