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Mecklenburg-Vorpommern: Aufhebung der Ausschreibung Ost-West-Netz

26.08.12 (Mecklenburg-Vorpommern) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Ausschreibung des Ost-West-Netzes in Mecklenburg-Vorpommern wurde letzte Woche durch das Verkehrsministerium aufgehoben, da keine wirtschaftlichen Angebote vorlagen. Für den bisherigen Betreiber, die Ostseeland-Verkehr (OLA) könnte das eine neue Chance bedeuten. Das Unternehmen gehört zu siebzig Prozent dem französischen Mischkonzern Veolia, zu dreißig Prozent der Nahverkehr Schwerin GmbH.

Da Veolia seine Verkehrssparte verkaufen möchte, untersagte man der OLA, sich an der Neuausschreibung des Bestandsnetzes zu bewerben, um Investitionen zu vermeiden. Ein neues Vergabeverfahren könnte der OLA eine neue Chance bieten. Sei es mit einem neuen Eigentümer des Gesellschafters Veolia Verkehr oder auch unter kompletter Federführung der Nahverkehr Schwerin GmbH. Eine Komplett-Übernahme sei eine Option sagte Geschäftsführer Norbert Klatt der Schweriner Volkszeitung. Das Unternehmen schreibe schwarze Zahlen.

Wie es für die 150 Mitarbeiter weitergeht ist offen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) demonstrierte vor der Veolia-Zentrale in Paris. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) nannte dieses Vorgehen in einem Aushang „scheinheilig“ und kritisierte, dass der EVG-Branchentarifvertrag keine Lösungen für die Mitarbeiter vorsehe. Der Rahmentarifvertrag für Lokomotivführer findet bei der OLA keine Anwendung, so dass die Mitarbeiter bei einem neuen Betreiber keinen Rechtsanspruch auf eine Übernahme hätten. Allerdings sieht auch der EVG-Tarifvertrag Regelungen zum Betreiberwechsel vor, jedoch ohne rechtsverbindlichen Charakter.

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