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30 Jahre JahresAbo bei der VAG Nürnberg

28.08.12 (Bayern) Autor:Niklas Luerßen

Egal ob Berufspendler, Schüler oder Ausflügler – im großen Sortiment an Zeitkarten kann heute jeder regelmäßige ÖPNV-Nutzer genau das Abo finden, das am besten zu ihm passt. Das ÖPNV-Abo hat in Nürnberg eine wahre Erfolgsgeschichte hinter sich. Und diese begann bereits vor 30 Jahren. 1982 brachte die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg das JahresAbo auf den Markt. Ab dem 10. März 1982 wurden die Verbundpässe mit Jahresmarke in den Verkaufsstellen ausgestellt, gültig war das Abo dann frühestens ab 1. April. Seither hat sich das JahresAbo fest etabliert – heute ist es so beliebt wie nie zuvor.

Bei seiner Einführung 1982 wurde der Verbundpass mit Jahresmarke als „Umweltschutzausweis“ beworben. Der Hintergrund: Wer mit Bussen und Bahnen fährt, der belastet die Umwelt weniger als jemand, der stattdessen mit dem Auto unterwegs ist. Die Bezeichnung „Umweltschutzausweis“ mag zwar etwas hölzern klingen, stimmt im Kern aber noch immer. „Der ÖPNV ist ein wichtiger Eckpfeiler, wenn es darum geht, die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen. Jeder der vom Auto auf Bus und Bahn umsteigt und den ÖPNV regelmäßig nutzt, trägt nachhaltig dazu bei, unsere Umwelt und die Ressourcen zu schonen“, betont Josef Hasler, der Vorsitzende des Vorstandes der VAG.

Zum Start des JahresAbos ging der Umweltgedanke sogar noch einen Schritt weiter. In der Anfangszeit ließ die VAG für jeden tausendsten Abokunden einen Baum pflanzen. Den Standort des neuen Baumes durfte dabei jeweils der Kunde aussuchen, dessen Abo die nächsten Tausend vollmachte. Unter anderem am südlichen Wöhrder See, im Stadtpark und in Altenfurt wurden so in der Anfangszeit insgesamt acht Bäume gepflanzt. Leider stehen die meisten davon heute nicht mehr. Den allerersten JahresAbo-Baum kann man aber noch bewundern – er steht am Friedrich-Ebert-Platz. Bereits zwei Wochen nach dem Verkaufsstart am 10. März 1982 waren die ersten tausend Abos verkauft. Und so konnte der Ahorn am Friedrich-Ebert-Platz bereits am 1. April, also mit Beginn der Gültigkeit der ersten JahresAbos, gepflanzt werden.

In den Anfangstagen des Nürnberger JahresAbos erregte eine Neuabonnentin ganz besonderes Aufsehen. Ihr Name war Strolcheline und sie kam aus Fürth. Die Promenadenmischung war deutschlandweit der erste Hund mit einer Jahreskarte für den ÖPNV – und dementsprechend im März 1982 ein gefragtes Fotomotiv in den Zeitungen. Stolz präsentierte Strolcheline den Fotografen ihr JahresAbo, das ganz wie bei Herrchen und Frauchen ordnungsgemäß mit Namen und Passbild versehen war. Auch heute noch brauchen Hunde übrigens einen eigenen Fahrschein, wenn sie in Bussen und Bahnen mitgenommen werden sollen – ausgenommen sind nur ganz kleine Exemplare, die in Taschen transportiert werden sowie Führ- und Polizeihunde. Ein eigenes Abo haben aber wohl immer noch die wenigsten Hunde. Denn das Angebot an Zeitkarten hat sich über die Jahre erweitert und heute bietet zum Beispiel die MobiCard die Möglichkeit, statt einer zweiten Person auch einen Hund mitzunehmen.

Für alle, die regelmäßig mobil sein wollen, ist das JahresAbo der ideale Begleiter. Dabei spricht nicht nur der Beitrag zum Umweltschutz, den regelmäßige ÖPNV-Nutzer leisten, für das Abo. Mit dem JahresAbo kann man gegenüber dem Kauf von einzelnen Tickets erheblich sparen. So ist es zwar jeweils für zwölf Monate gültig, der Preis ist aber so berechnet, dass im Vergleich zur persönlichen Monatsfahrkarte (Solo 31) letztlich nur für zehn Monate bezahlt wird. Das Abo lohnt sich also selbst dann, wenn man im Urlaub nicht zuhause ist und Busse und Bahnen in diesem Zeitraum nicht nutzen kann. „Unsere Jahresabonnenten sind unsere treusten Kunden. Und diese Treue möchten wir belohnen. Deshalb ist der Preis für das JahresAbo bewusst so berechnet, dass man mit ihm so günstig unterwegs ist, wie mit keinem anderen Ticket“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der VAG Josef Hasler.

Der Betrag wird jährlich oder in Monatsbeträgen vom Konto abgebucht, man braucht also kein Kleingeld mehr für den Fahrkartenautomaten dabei zu haben. Auch die Verlängerung funktioniert automatisch: Wenn man nicht kündigt, kommt die neue Marke für den Ausweis rechtzeitig per Post nach Hause. Eine monatliche Kündigung ist jederzeit möglich. Kündigt man noch im Laufe des ersten Jahres, wird lediglich die Differenz zu den einzelnen Monatstickets, die man bis zum Zeitpunkt der Kündigung benötigt hätte, nachberechnet. Nach einer Laufzeit von einem Jahr entstehen selbst diese Kosten bei einer Kündigung nicht mehr.

Innerhalb der gewählten Tarifzonen kann man auch die S-Bahnen, Regionalzüge und Busse der Verbundpartner im VGN nutzen. Außerdem bekommen JahresAbo-Kunden verschiedene Rabatte und Sonderkonditionen in Museen, Geschäften, in Kultur- und Freizeiteinrichtungen.

Zum klassischen JahresAbo, das seinen Inhaber zwölf Monate lang rund um die Uhr zu beliebig vielen Fahrten im gewählten Tarifbereich berechtigt, sind in den vergangenen Jahren neue Varianten hinzugekommen, die sich ganz speziell an die Bedürfnisse einzelner Kundengruppen richten. So gibt es mittlerweile auch Abos, die eine kürzere Laufzeit haben. Das Abo 3 gilt drei Monate und ist mit dieser relativ kurzen Laufzeit ideal zum Schnuppern und Ausprobieren, ob man sich vorstellen kann, regelmäßig Busse und Bahnen zu nutzen. Doppelt so lang, also sechs Monate, gilt das Abo 6. Es ist zum Beispiel für all diejenigen eine gute Wahl, die im Sommer aufs Fahrrad setzen und nur im kälteren Winter-Halbjahr auf den ÖPNV umsteigen möchten.

Auch für alle, die montags bis freitags nicht ganz so zeitig aus dem Haus müssen, gibt es ein passendes Abo. Mit dem JahresAbo 9 Uhr kann man an diesen Tagen jeweils erst ab 9.00 Uhr einsteigen und mitfahren. Dafür ist es noch günstiger als das klassische JahresAbo. Denn: Wer darauf verzichtet, unterwegs zu sein, wenn Busse und Bahnen mit Berufspendlern und Schülern bereits voll besetzt sind, trägt dazu bei, dass in dieser Hauptverkehrszeit nicht noch mehr Fahrzeuge eingesetzt werden müssen und hilft damit, höhere Kosten zu vermeiden. An Wochenenden und Feiertagen gilt diese Ausschlusszeit übrigens nicht, dann kann man auch mit dem JahresAbo 9 Uhr bereits ab Betriebsbeginn fahren.

Wer in seiner Freizeit gerne in Begleitung unterwegs ist, der ist mit dem noch recht jungen JahresAbo Plus gut beraten. Damit kann man – gegen einen geringen Mehrpreis gegenüber den normalen JahresAbo – wochentags ab 19.00 Uhr und am Wochenende und an Feiertagen sogar rund um die Uhr bis zu fünf weitere Personen mitnehmen. Voraussetzung: Insgesamt dürfen nur zwei der höchstens sechs Personen über 18 Jahre alt sein. Anstelle von zwei Personen können zwei Fahrräder mit und auch ein Hund kann mitgenommen werden.

Für alle Abos gilt: Je länger sie gelten, desto günstiger ist man mit Ihnen unterwegs – so kostet ein Monat im JahresAbo weniger als ein Monat im Abo 3. Der Geltungsbereich kann für alle Zeitkarten individuell gewählt werden. Die Verbundpässe und Marken kann man sowohl im KundenCenter als auch am heimischen PC unter www.vag.de/onlineshop beantragen.

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