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Vossloh im 2. Quartal wieder auf Kurs

26.07.12 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Die Geschäftssituation des Vossloh-Konzerns hat sich im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres verbessert. Nach einem verhaltenen Geschäftsverlauf zu Jahresbeginn verzeichnete das Unternehmen im zweiten Quartal einen im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 % höheren Umsatz. Insgesamt führte dies dazu, dass der Konzern seine Erlöse in den ersten sechs Monaten 2012 um 1,8 % auf 571,3 Mio.€verbesserte.

Nach rund einem Jahr Pause hat der Konzern im Juni wieder damit begonnen, Schienenbefestigungen für den chinesischen Markt auszuliefern. Dort waren Bauarbeiten an Hochgeschwindigkeitsstrecken unterbrochen worden, was das Geschäft von Vossloh bis Ende Mai 2012 belastet hat. Der Auftragsbestand des Konzerns konnte im ersten Halbjahr weiter gesteigert werden und lag zum 30. Juni 2012 mit rund 1,5 Mrd.€ über dem hohen Vorjahresniveau (1,42 Mrd.€).

„Unsere Auftragsbücher sind weiterhin bestens gefüllt, und nach dem Ende der Projektverzögerungen in China liefern wir nun wieder Schienenbefestigungen für diesen wichtigen Markt. Vossloh hat also gute Voraussetzungen, um wieder profitabel zu wachsen,“sagte Werner Andree, Vorstandssprecher der Vossloh AG.

Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) des Vossloh-Konzerns betrug in der ersten Hälfte dieses Jahres 31,0 Mio.€(Vorjahr: 44,7 Mio.€). Der Rückgang ist auf den Geschäftsbereich Rail Infrastructure zurückzuführen. Hier haben vor allem der Umsatzausfall in China und ein rückläufiges Geschäft bei Vossloh Rail Services das Ergebnis belastet. Dementsprechend hat sich auch die EBIT-Marge des Konzerns von 8,0 % in der ersten Hälfte des Vorjahres auf 5,4 % im ersten Halbjahr 2012 reduziert.

Der Return on Capital Employed (ROCE) belief sich im ersten Halbjahr 2012 auf 7,7 % (Vorjahr: 11,2 %). Der Konzernüberschuss betrug in den ersten sechs Monaten 14,6 Mio.€ (Vorjahr: 27,3 Mio.€), das Ergebnis je Aktie belief sich auf 1,22 € (Vorjahr: 2,05 €). Die Nettofinanzschuld des Vossloh-Konzerns lag zum 30. Juni 2012 bei 225,3 Mio.€ und damit über dem Wert zum Vorjahresstichtag (83,8 Mio.€).

Der Umsatz im Geschäftsbereich Rail Infrastructure ging in den ersten sechs Monaten 2012 um 5,4 % auf 353,1 Mio.€zurück. Der Umsatzrückgang war durch niedrigere Erlöse in den Geschäftsfeldern Fastening Systems und Rail Services bedingt. Das Geschäftsfeld Switch Systems hingegen verzeichnete über den gesamten Zeitraum des ersten Halbjahres hinweg Umsatzsteigerungen. Das EBIT des Geschäftsbereichs Rail Infrastructure war im ersten Halbjahr 2012 rückläufig und belief sich auf 31,7 Mio.€ (Vorjahr: 45,9 Mio.€).

Der Umsatz im Geschäftsfeld Fastening Systems ist im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen und betrug in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 114,3 Mio.€ (Vorjahr: 138,5 Mio.€) Für den Rückgang waren die Projektverzögerungen in China entscheidend. Im Juni 2012 wurden die Auslieferungen am chinesischen Standort wieder aufgenommen, was bereits zu spürbaren Umsatzbeiträgen führte.

Das Geschäftsfeld Switch Systems steigerte den Umsatz im ersten Halbjahr 2012 um 11,4 % auf 216,7 Mio.€. Dies ist vor allem auf den guten Geschäftsverlauf im Irak, in Polen und den USA zurückzuführen. Trotz anhaltenden Wettbewerbsdrucks in wichtigen Märkten expandiert das Weichengeschäft erfolgreich.

Die schwache Umsatzentwicklung des Geschäftsfelds Rail Services im ersten Quartal 2012 setzte sich im zweiten Quartal fort. Im ersten Halbjahr 2012 ging der Umsatz deutlich auf 23,0 Mio.€ zurück (Vorjahr: 43,0 Mio.€). Ursache hierfür sind im Wesentlichen deutlich geringere Aufträge für das Schienenschweißen in Deutschland.

Der Geschäftsbereich Transportation verbuchte für das erste Halbjahr 2012 ein Umsatzwachstum von 15,9 % auf 218,5 Mio.€. Insbesondere das Geschäftsfeld Transportation Systems mit seinen beiden Standorten Kiel und Valencia hat zum Umsatzplus beigetragen. Das EBIT des Geschäftsbereichs Transportation belief sich in den ersten sechs Monaten 2012 auf 9,3 Mio.€ und lag damit 32,2 % über dem Vorjahreswert.

Der Umsatz des Geschäftsfelds Transportation Systems ist im ersten Halbjahr 2012 um 22,1 % auf 145,3 Mio.€gestiegen. Sowohl am Standort Kiel als auch in Valencia konnten Zuwächse erzielt werden. In Kiel, wo Mittelführerhaus-Lokomotiven gebaut werden, hat sich der Umsatz auf 58,0 Mio.€ (Vorjahr: 43,7 Mio.€) verbessert. Am Standort Valencia, wo Lokomotiven und auch Nahverkehrsbahnen gefertigt werden, nahmen die Erlöse im ersten Halbjahr auf 87,4 Mio.€zu (Vorjahr: 75,3 Mio.€).

Das Geschäftsfeld Electrical Systems verzeichnete im ersten Halbjahr 2012 einen Umsatzanstieg von 8,0 % auf 77,4 Mio.€.

Die Anzahl der Mitarbeiter im Vossloh-Konzern ist nochmals leicht gestiegen. Am 30. Juni 2012 waren insgesamt 5.041 Mitarbeiter bei Vossloh beschäftigt (Vorjahresstichtag: 4.993 Mitarbeiter). Der Anstieg der Mitarbeiterzahl ist auf den Geschäftsbereich Transportation zurückzuführen, wo der hohe Auftragsbestand zu Neueinstellungen geführt hat.

Vor dem Hintergrund des weiterhin hohen Auftragsbestands von rund 1,5 Mrd.€ bestätigt die Vossloh AG ihre Prognose, im Geschäftsjahr 2012 auf Konzernebene einen Umsatz zwischen 1,25 Mrd.€ und 1,3 Mrd.€ zu erzielen. Wesentlich für die Planerfüllung bleibt, dass sich die Umsätze in China in der zweiten Jahreshälfte 2012 weiterhin normalisieren, zudem geht Vossloh von einer Nachfragebelebung im Schienenschweißen in Deutschland in diesem Zeitraum aus.

Das EBIT des Konzerns soll für das gesamte Jahr 2012 unter diesen Voraussetzungen zwischen 100 Mio.€und 110 Mio.€liegen. Der Konzernüberschuss soll etwa 55 Mio.€bis 60 Mio.€betragen. Die EBIT-Marge wird aus aktueller Sicht in einer Bandbreite von 8,0 % bis 8,5 % ausfallen können. Der ROCE soll 2012 zwischen 12,5 % und 14,0 % betragen.

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