Eisenbahnjournal Zughalt.de

Nachrichten über Eisenbahn und öffentlichen Verkehr

S-Bahn Rhein-Ruhr: VRR und NVR planen 15/30-Minutentakt

16.07.12 (go.Rheinland, VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Bereits im Zuge der ersten Vergleichsverhandlungen mit DB Regio NRW gab es Planungen, die S-Bahn Rhein-Ruhr auf einen 15/30-Minutentakt umzustellen. Die Züge sollen größtenteils nur noch im Halbstundentakt fahren und auf wichtigen Verkehrsachsen zur Hauptlastzeit zum Viertelstundentakt verdichtet werden. Damit würden sie auch besser zum Rhein-Ruhr-Express passen – auch wenn dessen Einführung unwahrscheinlich ist.

Derzeit fährt die S-Bahn tagsüber alle zwanzig Minuten, abends und am Wochenende im Halbstundentakt. Der neue Takt würde leichter merkbar sein, denn der Grundtakt würde rund um die Uhr dreißig Minuten sein. Der VRR plant diese Änderungen „fahrzeugneutral“ einzuführen, es wären also keine zusätzlichen Züge notwendig. Auch die Zahl der Zugkilometer soll dabei in etwa konstant bleiben.

VRR-Sprecherin Sabine Tkatzik bestätigte am vergangenen Freitag, dass es derartige Planungen gibt, wies aber darauf hin, dass eine kurzfristige Umsetzung nicht vorgesehen sei. Mit Ausnahme der einzeln ausgeschriebenen Linien S 5 und S 8 läuft der Vertrag mit DB Regio NRW noch bis Dezember 2019. Ob es danach eine gestaffelte Betriebsaufnahme geben wird, ist noch offen und wird frühestens in zwei Jahren entschieden.

Für dieses neue Verkehrskonzept wären einige Infrastrukturmaßnahmen notwendig, denn nicht überall ließe sich ein Viertelstundentakt ohne Probleme fahren. Diese Ausbauten müssten finanziert werden – und das dürfte ein enormes Problem sein. Die Landesregierung plant, die Investitionsmittel drastisch zu senken, um einige wenige zusätzliche Zugleistungen im RRX-Vorlauf zu bestellen.

Ob der VRR von diesen Überlegungen wieder abrückt, wenn der Rhein-Ruhr-Express endgültig platzen sollte, bleibt abzuwarten. Tatsache ist aber, dass ein sauberer 15-Minutentakt, wie er auf der Hauptachse zwischen Dortmund und Köln geplant wird, unrealistisch ist. Inwieweit Änderungen im S-Bahnbereich dann noch ihren Platz haben, wird sich zeigen.

Kommentare sind geschlossen.