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Hamburg testet MAN Lions City Hybrid

17.07.12 (Hamburg) Autor:Jürgen Eikelberg

Nachdem nun wieder einmal eine Neuauflage eines Hamburger Stadtbahnsystems an der Politik gescheitert ist, erprobt die HOCHBAHN innovative Antriebssysteme für ihre Busse. Um wenigstens den Schadstoffausstoß und den Verbrauch ihrer Busse zu senken, setzt sie seit Montag einen Lions City Hybrid des Herstellers MAN ein. Der Einsatz im Linienverkehr ist auf auf zweieinhalb Monate geplant.

Andere Verkehrsunternehmen, z. B. die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) haben diese Fahrzeuge schon einige Zeit im Einsatz, um sie einem Langzeittest zu unterziehen. Dabei werden auch Vergleiche mit anderen Hybridkonzepten angestellt, die bei anderen Verkehrsbetrieben im Einsatz sind.

Das besondere an der MAN-Technologie, der Bus kommt ohne Batterien und ohne Getriebe aus. Der Antrieb erfolgt rein elektrisch über zwei Elektromotoren von je 75 kW Leistung. Beim Bremsen wird die Energie in so genannten „Super Caps“ (Kondensatoren) gespeichert, die auf dem Dach angebracht sind. Sie liefern den Strom beim Anfahren an den Haltestellen. So fährt der Bus geräuschlos und ohne stinkende Dieselfahne an. Der gegenüber einem herkömmlichen Dieselbus winzige Motor dient lediglich als Generator, um den fehlenden Strom zwischen den Haltestellen zu liefern. Die Drehzahlen des Diesels sind entsprechend niedrig.

Es gibt viele Ansätze in der Hybridtechnologie, welche sich letztendlich durchsetzen wird, muss man sehen. Erfolgversprechende Ansätze gibt es auch bei reinen batteriebetrieben Elektrobussen, wie dem Solaris Urbino electric, dessen elektrische Ausrüstung vom deutschen Hersteller Vossloh stammt.

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