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DB und SBB verstärken Zusammenarbeit im grenzüberschreitenden Personenverkehr

18.07.12 (Schweiz, Verkehrspolitik) Autor:Niklas Luerßen

Mit der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrags haben Jeannine Pilloud, Leiterin Personenverkehr der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), und Ulrich Homburg, Vorstand Personenverkehr der Deutschen Bahn (DB), die Weiterentwicklung der langjährigen Partnerschaft zwischen beiden Bahnen vereinbart. Gemeinsames Ziel ist es, das internationale Fernverkehrsangebot auf der Schiene zwischen Deutschland und der Schweiz weiter zu stärken und dessen Attraktivität zu steigern. Für die Partnerbahnen ist die Schweiz beziehungsweise Deutschland der jeweils wichtigste Auslandsmarkt. Insgesamt bestehen derzeit über 35 Direktverbindungen pro Tag. Sie wurden 2011 von über 13.000 Reisenden pro Tag genutzt, das entspricht knapp 4,8 Millionen Fahrgästen pro Jahr.

Mit dem Kooperationsvertrag wird die gemeinsame Vermarktung der grenzüberschreitenden Angebote von SBB und DB in der seit rund sechs Jahren bestehenden Tochtergesellschaft Rheinalp GmbH vertieft. Der Fokus liegt dabei auf dem weiteren Ausbau der Zusammenarbeit mit touristischen Partnern.

„Unser gemeinsames Ziel ist es, langfristig für den Verkehrsträger Schiene zwischen Deutschland und der Schweiz einen Marktanteil von 25 Prozent zu erreichen“, so Pilloud am Rande der Vertragsunterzeichnung. Und Homburg ergänzt: „Wir werden Bahnreisen zwischen den zwei Ländern für den Kunden noch attraktiver gestalten. Unser dichtes Fahrplanangebot ist hierfür eine gute Basis.“

Anlässlich der Vertragsunterzeichnung präsentieren die beiden Partner in wenigen Tagen ein besonders günstiges Angebot, mit dem während der Sommermonate jeweils zwei Personen in das jeweilige Nachbarland reisen können. Homburg: „Dies ist eine tolle Möglichkeit für Kunden, die zu zweit die Schönheit der schweizerischen Berg- und Seenwelt erleben oder beispielsweise zu einer Städtereise nach Zürich aufbrechen wollen.“ Und auch Pilloud ist optimistisch: „Zum Einkaufen nach Stuttgart oder für ein Wochenende nach München oder Frankfurt – ich bin mir sicher, dass unser Angebot in der Schweiz ebenfalls viele Anhänger finden wird.“

Zwischen Frankfurt (Main) und Basel, Zürich, Bern und ins Berner Oberland bestehen stündliche Verbindungen, davon allein 24 Zugpaare pro Tag zwischen Frankfurt (Main) und Basel mit einer Reisezeit von unter drei Stunden. Fünf dieser Zugpaare verkehren als ICE direkt zwischen Zürich und Frankfurt (Main). Zwischen Frankfurt (Main) und Bern sowie ins Berner Oberland bestehen ebenfalls fünf umsteigefreie ICE-Verbindungen. Mit sieben Zugpaaren und einer Reisezeit unter drei Stunden sind Stuttgart und Zürich im Zweistundentakt miteinander verbunden. Besonders erfreulich entwickelt sich zudem die Verbindung München—Zürich, die mit täglich vier Zugpaaren bei den Fahrgastzahlen einen Zuwachs von rund sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Der Aufwärtstrend aus den Vorjahren bei den vor allem touristisch genutzten Eurocity-Verbindungen von Hamburg über Bremen und Köln nach Chur in Graubünden hat sich auch 2011 mit einem Anstieg der Fahrgastzahlen um knapp drei Prozent bestätigt.

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