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Aktion Münchner Fahrgäste: MVG-Leistungsprogramm 2013

16.07.12 (München) Autor:Niklas Luerßen

Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) hat ihr Leistungsprogramm für das Jahr 2012 dem Münchner Stadtrat vorgestellt. Endgültig entschieden wird darüber voraussichtlich in der Vollversammlung am Mittwoch, 25. Juli 2012. Zu diesem Leistungsprogramm liegen vielfache und sinnvolle Wünsche der Fahrgäste und der örtlich zuständigen Bezirksausschüsse vor. Allerdings ist das Entgegenkommen der städtischen Verkehrsgesellschaft als eher gering zu bewerten.

„Wir werden uns die Entscheidungen der Stadträte in diesem Jahr genau anschauen – und spätestens vor den nächsten Wahlen einen Vergleich von Versprechen und tatsächlichem Verhalten durchführen“, sagt Andreas Nagel, Sprecher der Aktion Münchner Fahrgäste. „Mich erinnert das MVG-Leistungsprogramm 2013 eher an einen verkehrspolitischen Offenbarungseid.“

Mehr als ärgerlich ist, dass das von Stadtrat beschlossene Leistungsprogramm des laufenden Jahres immer noch nicht umgesetzt wurde. Natürlich gibt es im Leben immer wieder unerwartete Ereignisse, aber eine Geschäftsführung hat den Auftrag mit entsprechenden Maßnahmen darauf zu reagieren oder zumindest eine gewisse Vorsicht walten zu lassen.Beispielsweise sollten alte Trambahnwagen erst dann verschenket oder verschrottet werden, wenn neue Züge in genügender Anzahl und einwandfrei zur Verfügung stehen.

Die ärgerliche Stillegung der Metrobuslinie 50 zum Moosacher Bahnhof wird nun mit der geplanten Aufhebung der Haltestellen am Ackermannbogen fortgesetzt. Der Sparwahn traf zuerst Moosach, nun ist Schwabing dran – und weitere Stadtteile werden folgen, wenn dem nicht Einhalt geboten wird.

Die „neue“ Trambahnlinie 22 ist nicht ein zusätzliches Angebot, sondern in Wirklichkeit eine Ausdünnung der Trambahnverkehrs zwischen Innenstadt und Westfriedhof.

Takt 10 bis Zehn bei allen Trambahnlinien und die Wiedereinführung des 10-Minuten-Taktes bei der U-Bahn im Spätverkehr bis Betriebsschluß bleiben die zentralen Forderungen unseres Fahrgastverbandes.

Wer ein „Wer-soll-das-bezahlen?“ kreischt, sollte daran denken, dass demnächst wieder über eine Tariferhöhung gesprochen werden wird und bedenken, daß die Fahrgäste sehr wohl bereit sind, für ein gutes Angebot den entsprechenden Preis zu bezahlen, nicht aber für Minderleistungen.

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