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Allianz pro Schiene weist auf hohen Flächenverbrauch der Verkehrsinfrastruktur hin

05.06.12 (Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Allianz pro Schiene hat anlässlich des vom Naturschutzbund NABU ausgerufenen 30 Hektar Tages auf den stark wachsenden Flächenverbrauch der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland hingewiesen. „Trotz einer stagnierenden Bevölkerungszahl in Deutschland wächst die für Verkehrszwecke verbrauchte Fläche von Jahr zu Jahr weiter“ so Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene.

„Mittlerweile ist die Verkehrsfläche mit 17.931 km² größer als die drei Bundesländer Thüringen, Berlin und Hamburg zusammen“ so Flege. Allein zwischen Ende 2005 und Ende 2010 sei die Verkehrsfläche um 2,25 Prozent gewachsen, was einer Ausdehnung von 22 Hektar entspreche. Allerdings setzt Flege das nicht mit dem Gesamtverkehrswachstum in Relation. Ob die Verkehrsinfrastruktur hinsichtlich ihres Flächenverbrauches effizienter geworden ist, lässt er offen.

Laut Statistischem Bundesamt werden in Deutschland täglich 87 Hektar Natur als Siedlungs- und Verkehrsfläche ausgewiesen. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Flächenverbrauch bis zum Jahr 2020 auf 30 Hektar zu reduzieren. Die Allianz pro Schiene weist darauf hin, dass der öffentliche Verkehr deutlich weniger Fläche verbrauche als der Individualverkehr. „Dies muss die öffentliche Hand beim Neubau von Verkehrswegen berücksichtigen“ fordert Flege.

Einzig in Hamburg und Berlin sei seit 2005 die Verkehrsfläche geringer gewachsen als die Bevölkerungszahl. Alle anderen Länder hatten ein überproportionales Wachstum der Verkehrsfläche. Flege: „Am schlechtesten schneiden die ostdeutschen Flächenländer ab, insbesondere Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Dort wird für immer weniger Menschen immer mehr Asphalt verbaut.“

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