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VRR und NWL unterzeichnen Verkehrsverträge mit DB Regio

23.05.12 (NWL, VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Am gestrigen Dienstag (22. Mai) haben die Aufgabenträger Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) die Verkehrsverträge mit DB Regio für die Ausschreibungen Haardachse und S 5 / S 8 unterzeichnet. Zugegen waren die VRR-Geschäftsführer Martin Husmann und Klaus Vorgang, NWL-Verbandsvorsteher Hermann Paßlick, Thomas Schaffer, Leiter Marketing der DB Regio AG sowie Heinrich Brüggemann, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Regio NRW GmbH.

Beide Verkehrsverträge haben eine Laufzeit über 15 Jahre und enden somit zum großen Fahrplanwechsel im Dezember 2029. Die Aufgabenträger sind sehr zufrieden mit den Preisen – sie sind allen Unkenrufen zum Trotz weit besser als erwartet. Bei der Haardachse wurde derselbe Zugkilometerpreis erzielt wie schon beim alten Vertrag, der von 2004 bis 2014 läuft, bei der S-Bahn geht man von sechs Euro auf fünf Euro runter und das obwohl es ein Wechsel vom Netto- in den Bruttovertrag gibt.

Im Rahmen der Ausschreibung Haardachse ist eine für den Rhein-Ruhr-Express benötigte Leistungsausweitung zunächst geplatzt. Die Linie RE 42 sollte ursprünglich bereits ab Dezember 2014 über Essen hinaus nach Mönchengladbach verlängert werden, die Linie RE 11 würde statt dessen nach Düsseldorf fahren. Die Finanzierung hätte aus dem Landeshaushalt stammen müssen – weil die rot-grüne Regierung das aber abgelehnt hat, wurde das Vorhaben auf Dezember 2016 verschoben. Das dafür benötigte Geld wird bei den Investitionsmitteln für den ÖPNV gestrichen.

Auf der Linie RE 2 werden die bestehenden Doppeldeckerwaggons weiter eingesetzt. Die Linie wurde im Dezember 2010 kapazitätsmäßig aufgestockt, so dass den Kunden der gewohnte Komfort erhalten bleibt. Auf der Linie RE 42 kommen Elektrotriebzüge vom Typ Stadler FLIRT zum Einsatz, während die Linien S 5 und S 8 mit Coradia Continental des Herstellers Alstom gefahren werden. Alle Fahrzeuge werden barrierefrei sein, über behindertengerechte Toiletten und faltbare Rampen verfügen. Fahrgastinformationssysteme und Klimatisierung sind ebenfalls selbstverständlich.

Die Linien S 5 und S 8 werden auf eine neue Einstiegshöhe umgestellt. Von derzeit 96 Zentimeter auf 76 Zentimeter. Das ist das langfristige Ziel des VRR, eine verbundweit einheitliche Höhe zu erreichen. Allerdings wird sich das auf einigen anderen S-Bahnlinien bis auf weiteres nicht realisieren lassen. Die derzeit auf den Linien S 5 und S 8 eingesetzten Fahrzeuge vom Typ ET 422 gehen auf die Linie S 6 und S 68. Die veralteten x-Wagen aus den Beständen der Deutschen Bundesbahn werden damit zumindest an Rhein und Ruhr endgültig der Vergangenheit angehören.

Bild: Johannes Bachteler

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