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VDV: Bus und Bahn für Städtetourismus unverzichtbar

16.05.12 (Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) weist auf eine aktuelle Forsa-Umfrage hin, wonach der ÖPNV gerade für den Städtetourismus von besonderer Bedeutung sei. „Busse und Bahnen sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für den wachsenden Städtetourismus. Um auf die steigenden Besucherzahlen reagieren zu können, braucht der ÖPNV Investitionen und keine weiteren Kürzungen“ sagt Verbandspräsident Jürgen Fenske.

Jürgen Fenske ist hauptberuflich Vorstandssprecher der Kölner Verkehrsbetriebe und war davor jahrelang Geschäftsführer der S-Bahn Hamburg – er kennt sich also aus mit dem ÖPNV in Millionenmetropolen, die einen hohen Anteil auswärtiger Besucher haben. Doch dazu braucht es Geld. Fenske: „Die Verkehrsunternehmen haben bei ihren Einsparungen der letzten Jahre die Grenze erreicht.“ Weitere Kürzungen seien nur noch möglich, wenn man das Angebot und somit auch die Kundenzufriedenheit massiv verschlechtern würde.

„Der ÖPNV braucht eine langfristige und angemessene Mitfinanzierung aus öffentlichen Kassen. Nur so lässt sich verhindern, dass die Vorteile des ÖPNV und in der Folge die Attraktivität deutscher Städte weiter geschwächt werden“ so Fenske. Beim VDV verzichtet man allerdings darauf, Kritik an den Ticketregelungen für Touristen zu üben. So gibt es in vielen deutschen Großstädten keine 48- oder 72-Stundentickets – nur Stuttgart und Hamburg bieten diese unter den zehn größten deutschen Städten an.

Dafür gibt es allerdings vielfach Kombitickets. Hier haben Verkehrsverbünde Verträge mit Veranstaltern von Messen und Events – die Eintrittskarte berechtigt dann zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Ein-Tages-Karten sind so gut wie überall erhältlich. Mit der Option City-Ticket bietet auch die Deutsche Bahn für Zugreisende in immer mehr deutschen Städten die Möglichkeit, mit dem kommunalen ÖPNV weiterzufahren.

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