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VRS mit positiver Bilanz 2011

02.04.12 (go.Rheinland) Autor:Jürgen Eikelberg

Am Freitag, 30. März 2012 hat der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) seine Jahresbilanz 2011 vorgestellt. Sie ist im Vergleich zum Vorjahr wieder positiv ausgefallen. Es konnten erneut Fahrgastzuwächse erzielt werden. Der Trend zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmitteln hält unvermindert an. Von Januar bis Dezember 2011 haben 506,4 Millionen Fahrgäste die Busse und Bahnen im Verbundraum benutzt. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Steigerung von 3,49 Millionen Fahrten oder 0,69 Prozent.

Die Tariferlöse der 29 Verkehrsunternehmen im VRS stiegen um 21,6 Millionen Euro (+4,24 Prozent) auf 531,9 Millionen Euro. Der Umsatz liegt wie in den Vorjahren über der Preisanpassung von 2,7 Prozent im Jahre 2011. Busse und Bahnen haben im VRS neue Kunden hinzu gewinnen können. „Die positiven Zahlen zeigen uns, dass die Verkehrsunternehmen im VRS hervorragende Arbeit geleistet haben und dass das gute ÖPNV-Angebot von den Fahrgästen angenommen wird. Das Preis-Leistungsverhältnis ist stimmig und wird von den Kunden anerkannt. Das freut und und zeigt, dass wir auf einem Guten Weg sind“ so VRS-Geschäftsführer Dr. Wilhelm Schmidt-Freitag.

Bei den Bartarifen gab es einen leichten Rückgang. Gründe sind einerseits der milde Winter, aber auch die Tatsache, dass viele Kunden sich für einen Zeittarif entschieden haben. Im Bartarif wurden im Berichtszeitraum 62,1 Millionen Fahrten verzeichnet. Das entspricht einem Umsatzvolumen von 158,3 Millionen Euro.

Bei den Zeitfahrausweisen für Erwachsene gab es ein Plus von 6,7 Prozent gegenüber 2010. Insgesamt wurden 225 Millionen Fahrten zurück gelegt. Insgesamt waren 378.300 Kunden im Besitz eines Zeitfahrausweises oder eines Abos. Die Zahl der Stammkunden hat sich um 18.200 (+4,8) erhöht. ,,Die Kundenbindung im VRS steigt weiterhin, das ist eine äußerst positive Entwicklung“, freut sich Dr. Schmidt-Freitag. Ausschlaggebend für diese erfreulichen Zahlen sind unter anderem die JobTickets, die weiterhin hohe Steigerungsraten aufweisen. Im Jahr 2011 fuhren insgesamt 216.200 Berufstätige mit einem JobTicket, das sind 11.900 Kunden (+ 5,8 Prozent) mehr als 2010. Doch nicht nur beim JobTicket sind Zuwachse zu verzeichnen, auch die Beliebtheit der MonatsTickets (+ 4,8 Prozent) und des Aktiv60Tickets (+ 7,5 Prozent) ist weiterhin gestiegen. Der Verkauf des Formel9Tickets dagegen ist wie bereits im Vorjahr leicht rückläufig (- 2,1 Prozent).

Sorge macht indes die Entwicklung der Schulerzahlen. In fast alien Gebietskorperschaften des Verbundgebietes sind riickla’ufige Schulerzahlen zu verzeichnen. Folglich sank auch die Zahl der jungen VRS-Kunden, die mit den ZeitTickets fur Auszubildende unterwegs waren. Insgesamt wurden mit diesen Tickets 196,6 Millionen Fahrten unternommen, das sind 3,23 Millionen Fahrten weniger als 2010. Die Problematik sinkender Schulerzahlen als Folge des demographischen Wandels wird sich in den kommenden Bilanzen noch mehr bemerkbar machen. Vor allem für den ländlichen Raum kündigt sich damit eine besorgniserregende Entwicklung an, da hier der Schülerverkehr das Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrsangebots darstellt. Bereits heute hat sich die Situation insbesondere fur die Busunternehmen verschärft. Bedingt durch den Nachmittagsunterricht missen in vielen Gebietskörperschaften zusätzliche Fahrten angeboten werden.

Vor diesem Hintergrund hat der VRS im vergangenen Sommer ein neues Tarifkonzept für den Ausbildungsverkehr eingeführt. Kernstück: die verbundweite Einführung des SchülerTickets ab dem Schuljahr 2011/2012. Damit konnten ab dem 1. August 2011 alle Schüler der bezugsberechtigten Schulen 365 Tage im Jahr ohne zeitliche Einschränkungen mit Bussen und Bahnen im Verbundgebiet fahren. Zeitgleich wurde das SchülerjahresTicket, das nur fiir Fahrten zwischen Wohnort und Schule gilt, zum 31. Juli 2011 vom Markt genommen sowie der Verkauf von JuniorTickets zum 31. August 2011 eingestellt. Durch diese Maßnahmen wurde das Ticketangebot im VRS gestrafft und vereinfacht: Das ganztägig geltende SchülerTicket ersetzt damit die sehr spezifischen Tarifangebote nur für den Schulweg oder – wie das JuniorTicket – nur für die Freizeit. ,,Das SchülerTicket ermöglicht eine unkomplizierte Nutzung des OPNV sowohl im Schul- als auch im Freizeitbereich zu einem günstigen Preis. Der große Vorteil dieses Tickets ist es, dass die Nutzer verbundweit ohne zeitliche Einschränkungen unterwegs sein können“, so Wilhelm Schmidt-Freitag. Insgesamt fuhren 2011 172.800 junge Kunden (+13.500) mit dem SchülerTicket, das bedeutet eine Steigerung von 8,5 Prozent. Zuwachse gab es auch beim StarterTicket, hier stieg die Nutzerzahl um 900 (5,7 Prozent) auf 16.600. Ein minimaler Ruckgang ist dagegen beim SemesterTicket zu verzeichnen, hier sank die Kundenzahl um 900 (- 0,8 Prozent) auf 105.700 Kunden.

Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg feiert in diesem Jahr ein echtes Jubiläum: Vor 25 Jahren wurde der VRS in Köln gegründet. Mit dem Ziel, den öffentlichen Personennahverkehr schneller und einfacher zu gestalten, ging der Verbund 1987 an den Start. Zwölf Verkehrsunternehmen schlossen sich damals zusammen, um den Bürgerinnen und Bürgern aus der Region Köln, Bonn, Leverkusen und den umliegenden Kreisen die Möglichkeit zu bieten, mit nur einem Fahrausweis kommunenübergreifend Busse und Bahnen nutzen zu können. Die Zahl der Fahrten mit Bus und Bahn hat sich in diesem Vierteljahrhundert rasant erhöht: Wahrend 1988 im Verbundgebiet 277,8 Millionen Fahrten mit Bus und Bahn gezahlt wurden, sind es 2011 506.9 Millionen Fahrten – eine satte Steigerung von 229 Millionen bzw. 82 Prozent.

Damals wie heute sorgt der VRS im Verbundgebiet fur einheitliche Tickets und Preise, aufeinander abgestimmte Fahrplane und unternehmensübergreifende gemeinsame Informations- und Serviceleistungen. Die Aufgaben sind im Laufe der Jahre nicht weniger geworden, so unterstützt der VRS neue Mobilitätsangebote und steht den Kommunen und Unternehmen als Ratgeber bei allen Nahverkehrs- und Mobilitätsbelangen zur Seite. Im Jubiläumsjahr organisiert der VRS eine Vielzahl von Veranstaltungen fur seine Kunden. Neben den bekannten Aktionen wie den Zoo-Familientagen und den Walking Days gibt es in diesem Jahr auch einen Bandwettbewerb für Schulen und ein großes Kundenfest am Tanzbrunnen am 16. September

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