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Region Stuttgart: Überproportionales Fahrgastwachstum

19.04.12 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Der Anteil am Modal Split im Stuttgarter ÖPNV ist in den letzten 15 Jahren um zwei Prozentpunkte auf 14,5 Prozent gestiegen. Damit bewegt sich Stuttgart in etwa im Bundesdurchschnitt. Nach einem vorübergehenden Tief Mitte der 90er Jahre stabilisierte sich der Anteil am Modal Split bei etwa 15 Prozent – deutschlandweit. Die gestiegenen Fahrgastzahlen der letzten Jahre geben dabei stets nur das gesteigerte Gesamtverkehrsaufkommen wider.

Der Anteil im Schienenverkehr liegt bundesweit bei etwas über sieben Prozent. In Baden-Württemberg liegt er bei drei Prozent, in der Region Stuttgart zwischen fünf und zehn Prozent, in den Zentren erreicht er teilweise 15 Prozent bis hin zu einzelnen Spitzenwerten von über dreißig Prozent. Der Verkehrsausschuss des Verbandes Region Stuttgart (VRS) hat sich auf Antrag der FDP-Fraktion damit beschäftigt.

„Was die Kosten angeht, können wir keine Kaffeesatzleserei betreiben“ so Wirtschaftsdirektor Jürgen Wurmthaler. Die Kosten hingen stärker von der konjunkturellen Lage als von der demografischen Entwicklung ab. „Die Zukunft der S-Bahn ist dann gut, wenn unsere Wirtschaft weiterhin boomt.“ Die S-Bahn Stuttgart wird insbesondere von Berufspendlern genutzt. Mit der Vereinheitlichung des Viertelstundentaktes am Morgen und frühen Nachmittag sowie der Einführung des Nachverkehrs an Wochenenden und vor Feiertagen sieht man sich auf einem guten Weg.

Der Kostendeckungsgrad ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und lag 2011 bei 58,9 Prozent. Wurmthaler begrüßt die Forderung von Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne), sich beim Bund dafür einzusetzen, dass dieser anderen Ländern zugunsten Baden-Württembergs Geld wegnimmt. „Eisenbahnverkehr war ursprünglich Aufgabe des Bundes. Ich appelliere daher an die Solidarität des Bundes und des Landes, attraktiven Schienenverkehr auch in Zukunft zu ermöglichen.“ Die grün-rote Landesregierung ist allerdings nicht bereit, den Etat für den SPNV aus dem eigenen Haushalt aufzustocken.

Bild: Daniel Ostertag. Lizenz: CC-by 2.0

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