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Personalbedingte Zugausfälle bei trans regio

13.04.12 (go.Rheinland, Rheinland-Pfalz) Autor:Stefan Hennigfeld

Sowohl über die Osterfeiertage als auch in der Woche danach hatte trans regio mit Zugausfällen zu kämpfen. Das Unternehmen bedient die Mittelrheinbahn von Köln nach Koblenz und Mainz nach Koblenz und übernimmt damit die Feinerschließung auf der gesamten linken Rheinstrecke. Vor allem zwischen Köln und Bonn sind Zugausfälle aber wegen des besonders hohen Verkehrsaufkommens ein immenses Problem.

„Wir haben im Gespräch mit der Unternehmensführung von trans regio deutlich dargestellt, dass wir mit dieser Situation nicht einverstanden sind und auf eine Stellungnahme zu den aktuellen Problemen gedrungen. Im Sinne unserer Kunden muss gewährleistet sein, dass auch trotz hohem Krankheitsstand eine ausreichende Zahl an Triebfahrzeugführer verfügbar ist und der Fahrplan stabil bleibt“ sagt Holger Klein, Pressesprecher des Aufgabenträgers Nahverkehr Rheinland (NVR). Auch er kennt die besonders hohe Fahrgastnachfrage zwischen Köln und Bonn. „Gerade hier sind die Menschen in unserer Region drauf angewiesen, dass die Züge verlässlich fahren. Deshalb werden wir uns auch intern mit der Frage befassen, wie wir für unsere Kunden gewährleisten können, dass man sich auf die im Fahrplan angegebenen Züge verlassen kann.“

Ulrike Ranßweiler von trans regio erklärt die Situation: „Dieser Tage haben wir sowohl mit einem hohen Krankenstand als auch mit der noch immer andauernden Urlaubszeit zu tun; sowohl in Nordrhein-Westfalen als auch in Rheinland-Pfalz sind Schulferien. Deshalb schlägt sich jeder kleine Engpass sofort in Zugausfällen nieder. Weil auch wir ein hohes Eigeninteresse daran haben, den Fahrplan möglichst gut einzuhalten – schließlich fahren wir in einem Nettovertrag und tragen das unternehmerische Risiko unserer Linien vollständig selbst – haben wir mehrere Maßnahmen eingeleitet, um die Situation zu entspannen.“

So bildet trans regio, im Gegensatz zu vielen anderen Privatbahnen, auch auf eigene Kosten neue Triebfahrzeugführer aus. Ranßweiler: „Selbstverständlich sind auch fremdfinanzierte Ausbildungen, etwa durch einen Bildungsgutschein, bei uns möglich. Das ist aber keine Voraussetzung. Wir bilden neue Kolleginnen und Kollegen auch auf eigene Kosten aus und die betroffenen Leute sind dann während der Ausbildung bereits Angestellte bei trans regio. Im Mai startet ein weiterer Ausbildungskurs mit einer zweistelligen Teilnehmerzahl, so dass wir sehr bald davon ausgehen, dass sich unser Personalbestand erhöht. Erwerbslos zu sein ist bei uns keine Zugangsvoraussetzung und darauf sind wir sehr stolz.“

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