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Neuer Fahrgastrekord im KVV

05.04.12 (Baden-Württemberg) Autor:Jürgen Eikelberg

Seit seiner Gründung 1994 hat der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) stetig an Fahrgästen gewonnen. So auch im Jahr 2011. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Reisenden um 0,5 Prozent auf nunmehr 177,5 Millionen – 1995 waren es noch 102,1 Millionen Fahrgäste gewesen. Ebenfalls ein Plus konnte der KVV bei den Einnahmen verzeichnen: Sie stiegen um 2,4 Prozent auf 122,1 Millionen Euro – und das, obwohl jeder der insgesamt 17 Streiktage im Jahr 2011 dem Verbund etwa 150.000 Euro Einnahmeverluste pro Tag, an dem gestreikt wurde, durch nicht beförderte Fahrgäste beschert hat.

Den stärksten Zuwachs verzeichnete die im Januar 2010 eingeführte 9-Uhr-Karte mit einem Verkaufsplus von 45 Prozent. Jeden Monat nutzen durchschnittlich 4.100 Fahrgäste diese Karte. Die in den Abend verlängerten Öffnungszeiten im Einzelhandel und Verlagerungen des Beginns der Arbeitszeit auf den späteren Vormittag sowie natürlich das preislich attraktive Angebot haben der 9-Uhr-Karte den Spitzenplatz eingebracht. Insgesamt geht der Trend bei den Tickets von den Einzel- oder Mehrfachkarten klar hin zu den Jahresabonnements wie der KombiCard. Der unkomplizierte erstmalige Abschluss eines Abonnements über das Internet oder in einem der KVV-Kundenzentren, die bequeme monatliche Abbuchung sowie der günstige Preis für das „Flatrate“-Fahren mit den Bahnen und Bussen zu jeder Tages- und Nachtzeit überzeugen die Kunden so sehr, dass inzwischen auch viele Besitzer der „Karte ab 60“, von der wieder über 33.000 Exemplare verkauft wurden, statt auf Barzahlung ihrer Jahreskarte im Voraus lieber auf das Abonnement mit monatlicher Abbuchung setzen.

Bei der KombiCard, die 2009 eingeführt wurde, stieg die Nachfrage mit einem Plus von sieben Prozent ebenfalls stark an. Zehn Prozent der insgesamt 13.400 Kartenbesitzer haben eine PartnerKarte. Die PartnerKarte ist eine vergünstigte zweite KombiCard für gemeinsam im Haushalt lebende Personen.

Obwohl die Schülerzahlen im vergangenen Jahr gegen 2010 um etwa zwei Prozent zurückgegangen sind, konnte die ScoolCard des Karlsruher Verkehrsverbund diesen Schwund durch eine verstärkte Nachfrage gut kompensieren: Mit mehr als 71.000 Inhabern bleibt die ScoolCard die gefragteste Fahrkarte. Die StudiKarte hält sich mit rund 21.000 Studierenden auf einem sehr hohen Niveau. Wegen der ständig steigenden Studierendenzahlen am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und weiteren Hochschulen in Karlsruhe werden hier noch Zuwächse in diesem Jahr erwartet.

Für das laufende Jahr bleibt abzuwarten, wie sich die demografische Entwicklung insbesondere bei der ScoolCard bemerkbar machen wird. Bei den Semestertickets wird es eine weitere Steigerung auch in 2012 geben, da sowohl der doppelte Abiturjahrgang wie auch die Abschaffung der Allgemeinen Wehrpflicht ein deutliches Plus bei den Studierendenzahlen einbringen werden.

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