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Lokführermangel: GDL NRW fordert runden Tisch

11.04.12 (Nordrhein-Westfalen) Autor:Stefan Hennigfeld

In Bayern wurde jüngst ein branchenweiter runder Tisch eingeführt, um über den großen Mangel beim Eisenbahn-Fahrpersonal zu sprechen. Dort sitzen Vertreter des Aufgabenträgers, beider Gewerkschaften, der Eisenbahnverkehrsunternehmen und der Verkehrsminister. Der nordrhein-westfälische GDL-Chef Frank Schmidt fordert an Rhein und Ruhr ähnliches umzusetzen. Anlass waren Zugausfälle wegen Personalmangel über die Ostertage.

Die Gewerkschaft kritisiert im wesentlichen zwei Dinge: Zum einen, dass eine Menge potentieller Bewerber bei vielen Eisenbahnverkehrsunternehmen bereits zu früh aussortiert werden, weil sie keine Förderung vom Arbeitsamt mitbringen. Umsteiger aus anderen Berufen werden daher zu früh aussortiert. Die Unternehmen sollen auch auf eigene Kosten ausbilden. Schmidt: „Ausbildung kostet Geld – verhindert aber Zugausfälle.“

Zum anderen habe man Anfang des Jahres die verschiedenen Marktteilnehmer angeschrieben, mit dem Ziel, einen Dialog in der Branche zu entfachen. Die Reaktion sei gering gewesen. Insbesondere der frühere Verkehrsstaatssekretär Horst Becker (Grüne) habe nicht mal geantwortet. „Das zeigt uns, dass viele politisch Verantwortliche den Handlungsbedarf nicht erkennen oder nicht erkennen wollen“ so Frank Schmidt. „Während die Zugausfälle noch als Ausnahmen abgetan werden, steigen die Fahrgäste schon reihenweise auf das Auto um.“

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