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Wird Karl-Dieter Bodack neuer Bundesvorsitzender von Pro Bahn?

02.03.12 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

In den letzten Tagen berichteten sowohl der in Berlin ansässige Tagesspiegel als auch die Süddeutsche Zeitung übereinstimmend, dass der derzeitige Bundesvorsitzende Karl-Peter Naumann aus seinem Amt scheiden wird, um zukünftig als Berater für die Deutsche Bahn AG tätig werden zu können. Damit ist der Kampf um die Nachfolgeschaft Naumanns voll entbrannt. Wie Verbands-Insider berichten, ist einer der heißesten Kandidaten um die Spitzenposition der 74jährige ehemalige Bundesbahner Karl-Dieter Bodack, der zuletzt im linken Bündnis „Bahn für Alle“ tätig war, welches in der Vergangenheit durch Radikalkritik an der Bahnreform auffiel.

Bodack habe, um als Delegierter auf dem Bundesverbandstag Ende dieses Monats teilnehmen zu können, extra den Landesverband gewechselt. Weg vom gemäßigten Landesverband Bayern, hin zum Landesverband Berlin/Brandenburg um Dieter Doege, Carl-Friedrich Waßmuth und den ehemaligen PDS-Bundestagsabgeordneten Winfried Wolf. Dieser unterstützt beispielsweise, anders als der Bundesverband, den sogenannten „S-Bahntisch“, der eine Direktvergabe der S-Bahn Berlin an die Deutsche Bahn fordert.

Pro Bahn-Bundespressesprecher Matthias Oomen bestätigte den Wechsel von Karl-Dieter Bodack in den Landesverband Berlin, wollte die weiteren Vorgänge allerdings nicht kommentieren. Oomen wies aber darauf hin, dass seit einiger Zeit schon zu beobachten ist, wie sich „Bahn für Alle“ innerhalb von Pro Bahn gezielt in Stellung bringt. Würde Karl-Dieter Bodack tatsächlich gewählt werden, würde dies wohl einen radikalen Wechsel in der politischen Ausrichtung des Verbandes bedeuten. Ob der derzeit sehr hoch gehandelte Markenname Pro Bahn damit seine mediale Bedeutung behalten wird, ist fraglich.

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