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Verkehrsminister Zeil und Morlok fordern neue Mobilitätskonzepte

18.03.12 (Bayern, Sachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Verkehrsminister aus Bayern und Sachsen, Martin Zeil und Sven Morlok (beide FDP) fordern im Rahmen der bayerisch-sächsischen Schaufensterbewerbung für Elektromobilität neue Konzepte und intelligente Verkehrssysteme. Für unterschiedliche Nutzergruppen brauche machen jeweils eigene Ansätze – das gelte sowohl in den Metropolen als auch auf dem Land. Vom ÖPNV bis zum Carsharing.

„Bei urbaner Mobilität geht es nicht allein darum, PKW mit Verbrennungsmotor durch solche mit elektrischem Antrieb zu ersetzen. Der Ausbau der ÖPNV und seine intelligente Verknüpfung mit dem Individualverkehr spielen eine entscheidende Rolle. Seit 2011 fahren in Sachsen bereits über fünfzig Hybridbusse im Liniendienst. Das war ein erster Schritt, den ÖPNV neben der Straßenbahn weiter zu elektrifizieren. Mit dem Schaufenster Elektromobilität gehen wir den nächsten Schritt zum rein elektrischen Betrieb ausgewählter Buslinien“, so Morlok.

Ein Projekt des bayerisch-sächsischen Schaufensters untersucht beispielsweise die Optimierung der Ladetechnologie und deren Netzintegration. In einem anderen Projekt sollen in mehreren Parkhäusern in Münchens Innenstadt zusätzliche 50 Ladepunkte der neuesten Technologie installiert werden, um einerseits die Attraktivität der E-Mobilität für die Nutzer zu erhöhen, andererseits Erfahrungen auf der Anbieterseite zu sammeln.

Parallel sollen neue Konzepte für Ladeinfrastrukturlösungen entwickelt werden, zum Beispiel für das Parken im öffentlichen Straßenraum Münchens und Leipzigs. Dazu ist vorgesehen, in Leipzig das Niederspannungsnetz der Straßenbeleuchtung in zwei Straßenzügen so auszubauen, dass es auch für die Ladung von Elektrofahrzeugen geeignet ist.

Ein weiteres Themengebiet der Schaufensterbewerbung setzt sich mit der Mobilität in ländlichen Regionen auseinander. Ländliche Mobilität ist durch einen hohen Anteil an Individualverkehr gekennzeichnet. Die topografischen und klimatischen Bedingungen zum Beispiel von Mittelgebirgen stellen zudem hohe Anforderungen an Elektrofahrzeuge und deren Komponenten wie Batterie und Antrieb.

Die gewonnenen Erkenntnisse aus den jeweiligen Einzelprojekten werden länderübergreifend gesammelt und allen Partnern im Schaufenster zur Verfügung gestellt. Dies ermöglicht eine umfassende Bewertung und erlaubt die Erstellung von Mobilitätskonzepten für den urbanen und ländlichen Raum, exemplarisch für ganz Deutschland. Darin werden auch Themen wie die Wirkung von Elektromobilität auf die Umwelt, die Attraktivität der Elektromobilität für den Tourismus und die Anbindung an urbane Räume untersucht sowie zukunftsfähige Empfehlungen abgegeben.

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