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Streik nicht auf dem Rücken der Fahrgäste

07.03.12 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Der Fahrgastverband PRO BAHN appelliert an die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, die Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr nicht zulasten der Fahrgäste durchzuführen.

Natürlich stehe das Streikrecht von Gewerkschaften für den Fahrgastverband PRO BAHN nicht zur Debatte. Eine angemessene Entlohnung für qualifizierte Arbeit sei selbstverständlich der berechtigte Anspruch der Belegschaft, diese sei ebenfalls aus vielerlei Gründen im Interesse der Fahrgäste im öffentlichen Nahverkehr, so der Fahrgastverband.

Allerdings litten Millionen von Pendlern unter undifferenzierten Flächenstreiks. Dies sei bedauerlich, denn zum einen setzte dies die Zuverlässigkeit des öffentlichen Nahverkehrs herab und schade damit langfristig auch der Arbeitsplatzsicherheit der Streikenden, und zum anderen wären zielgerichtete Streikformen denkbar und möglich.

Pro Bahn fordert die Gewerkschaft zur zielgerichteten Bestreikung des Fahrkartenvertriebs sowie der Fahrkartenkontrollen auf.

Bei diesem zielgerichteten Streik kann der Fahrdienst aufrecht gehalten werden, den Verkehrsunternehmen brechen allerdings die Fahrgeldeinnahmen weg, weil Fahrkarten nicht mehr an den Schaltern verkauft und Fahrkarten selbst nicht mehr kontrolliert werden.

Pro Bahn weist darauf hin, dass die unter dem Streik leidenden Fahrgäste zum großen Teil selbst Berufspendler sind und mit schwerwiegenden Konsequenzen zu rechnen haben, wenn Arbeitswege nicht zuverlässig zurückgelegt werden können.

„Dieser Verantwortung müssen sich die Kolleginnen und Kollegen von ver.di bewusst sein“, so Bundespressesprecher Matthias Oomen in Berlin.

Der Fahrgastverband bekennt sich ausdrücklich zum Streikrecht und zu einer gerechten Entlohnung, der Tarifkonflikt darf aber nicht auf dem Rücken der Fahrgäste ausgetragen werden, so Pro Bahn.

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