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Stadler Rail präsentiert ersten BLS-Kiss

21.03.12 (Europa) Autor:Stefan Hennigfeld

Gestern Nachmittag (20. März) war es soweit: Stadler Rail präsentierte den ersten doppelstöckigen Triebzug vom Typ KISS (Komfortabler Innovativer Spurtstarker S-Bahntriebzug) für die BLS der Öffentlichkeit. Das nach den SBB zweitgrößte Eisenbahnunternehmen der Schweiz hat insgesamt 28 solcher Züge bestellt und investiert 494 Millionen Franken, das sind knapp 410 Millionen Euro. Die Züge kommen ab Dezember 2012 sukzessive auf der S-Bahn Bern zum Einsatz, die Auslieferung soll bis Ende 2014 abgeschlossen sein.

Gebaut wurde der erste Zug in nur neun Monaten im Werk Altenrhein. Nach umfangreichen Test- und Prüffahrten in der Ostschweiz sind die Übergabe und der offizielle Roll-Out im September 2012 geplant. Der Zug bietet 335 Sitzplätze, davon 61 in der ersten Klasse und 110 Stehplätze. Bereits im Sommer wird es erste Ausbildungsfahrten geben, die für alle 28 Züge ausschließlich auf der Linie S 31 stattfinden.

BLS-Chef Bernard Guillelmon ist zufrieden: „Das ist für unser Unternehmen ein historischer Moment und für die Fahrgäste ein wegweisender Schritt. Mit den neuen Zügen erhöhen wir auf den betreffenden Berner S-Bahnlinien die Zahl der Sitzplätze in der Hauptverkehrszeit um rund dreißig Prozent.“ Die Züge haben Niederflureinstiege mit Schiebetritten, sind klimatisiert, haben eine Boden- und Seitenwandheizung, moderne optische und akustische Fahrgastinformationssysteme, Videoüberwachung, zwei Toiletten, Steckdosen sowie Abfallbehälter.

Die Züge werden angeschafft für die Linien S 1 (Fribourg – Bern – Münsingen – Thun), S 3 (Biel / Bienne – Bern – Belp), S 31 (Münchenbuchsee – Bern – Belp) und S 6 (Schwarzenberg – Bern). Bis dahin sollen alle Bahnsteige entsprechend angepasst sein, so dass der Kiss in Doppeltraktion überall halten kann.

Auch für Stadler ist dieser Auftrag ein Meilenstein in der Unternehmensgeschichte. Peter Spuhler, Inhaber und CEO des Unternehmens: „Mit der Weiterentwicklung unseres Kiss konnten wir einmal mehr unsere Innovationsfähigkeit und Flexibilität unter Beweis stellen. In nur neun Monaten haben wir die höchste Brandschutz- und Crashanforderungsstufe für die Durchfahrat durch den Lötschbergbasistunnel entwickelt. Ich freue mich sehr, dass nun auch die BLS in der Hauptstadtregion unsere Züge einsetzen wird.“

Bild: Stadler AG

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