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S-Bahn könnte bei Stuttgart 21 auch ohne Linientausch fahren

03.03.12 (Baden-Württemberg, Stuttgart) Autor:Niklas Luerßen

Nach Fertigstellung von Stuttgart 21 kann die S-Bahn mit der heutigen Linienführung fahren. Ein Tausch der Linien, wie beim Stresstest aufgrund von Vorgaben eines möglichen Landesfahrplans unterstellt, ist nicht zwingend notwendig. Das geht aus einer vertieften Untersuchung von DB Netz AG hervor, die der Verband Region Stuttgart angestoßen hatte. Auf Antrag von Bündnis‘90/Grüne wurde heute im Verkehrsausschuss über die S-Bahn mit Stuttgart 21 berichtet. Alle Regionalpolitiker erneuerten fraktionsübergreifend ihre Ablehnung gegenüber einem möglichen Tausch der S-Bahn-Linien.

Bei einem S-Bahn-Betrieb, der auf der heutigen Linienführung basiert, müsse geprüft werden, inwieweit ein Bedarf an zusätzlichen Fahrzeugen entstehe, sagte Dr. Wurmthaler. Die DB Netz AG sieht zwei weitere Betriebsvarianten für die S-Bahn mit Stuttgart 21 vor. Auch ein Konzept mit Linientausch sei fahrbar. Dabei wird unterstellt, dass die Linien S 1, 2 und 3 bei der Haltestelle Schwabstraße enden, die S 4 und S 6 bis zum Flughafen (bzw. Filderstadt) fahren sowie die S 5 bis Böblingen/Herrenberg geführt würde. Bei einem Fahrplan mit Linientausch würde der Ausbau des Haltepunkts Kirchheim-Ötlingen zu einem Kreuzungspunkt notwendig. Als drittes hält die DB Netz AG einen kleinen Linientausch betrieblich für machbar. Danach würden die Linien S 1, 2 und 3 auf der heutigen Strecke bis Rohr fahren und von dort zum Flughafen (S 1), nach Herrenberg (S 2) oder nach Filderstadt (S3).

„Es ist gut, dass es nicht nur eine Möglichkeit gibt“, bewertet Dr. Wurmthaler die ersten Ergebnisse. Jetzt gelte es, die drei Varianten weiter zu untersuchen, auch im Hinblick auf mögliche Erweiterungen des S-Bahn-Netzes. Die Abstimmung auf den künftigen Fahrplan des Landes werde einige Jahre in Anspruch nehmen bis das endgültige Betriebskonzept auf dem Tisch liege. „Wir werden in den nächsten Jahren daran arbeiten, ein gutes Konzept für die Landesverkehre, für die S-Bahn und damit für den gesamten ÖPNV zu finden“, sagte Dr. Jürgen Wurmthaler.

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