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RE 7 und RB 48 stehen vor der Ausschreibung

02.03.12 (Nordrhein-Westfalen) Autor:Stefan Hennigfeld

Spätestens im April, so heißt es in der Verbandsunterlagen des Aufgabenträgers Nahverkehr Rheinland (NVR), muss die Ausschreibung für die Linien RE 7 (Rheine – Münster – Hagen – Wuppertal – Köln – Krefeld) und RB 48 (Wuppertal – Solingen – Köln – Bonn) veröffentlicht werden, damit im März 2013 ein Ergebnis vorliegt. Betriebsaufnahme soll im Dezember 2015 stattfinden, der Vertrag wird 15 Jahre laufen.

Dabei sind einige Änderungen geplant: Die Linie RE 7 hat derzeit 480 Sitzplätze, es soll eine Kapazitätserhöhung auf 540 Sitzplätze geben. Durch die Reaktivierung des dritten Bahnsteigs im Bahnhof Rheine wird der RE 7 dort wenden können ohne dass es zu Trassenkonflikten mit dem InterCity gibt. Die erst im Dezember 2008 eingeführte Linie RB 68 (Emsauenbahn) wird dann wieder abbestellt, im Gegenzug fährt der RE 7 dann im Stundentakt bis Rheine.

Der RE 7 ist aufgrund ihres langen Laufweges sehr verspätungsanfällig. DB Regio NRW hat als derzeitiger Betreiber im Herbst 2011 eine überschlagende Wende in Krefeld eingeführt. Aus finanziellen Gründen werden die Aufgabenträger das bei der Neuvergabe jedoch nicht fordern. Statt dessen geht man davon aus, durch generell spurtstärkere Fahrzeuge eine höhere Betriebsstabilität erreichen zu können.

Die Linie RB 48 wurde im Dezember 2007 gekürzt. Bis dahin lief sie von Köln / Bonn kommend bis Wuppertal-Oberbarmen. Im Zuge der Koch-Steinbrück-Kürzungen konnte sie nur noch bis zum Hauptbahnhof in Wuppertal-Elberfeld fahren. Diese Kürzung soll nun rückgängig gemacht werden, ab Dezember 2015 wird die Rhein-Wupper-Bahn wieder durch ganz Wuppertal fahren.

Die Linie fährt im Stundentakt zwischen Bonn-Mehlem und Wuppertal und wird zwischen Köln und Wuppertal in etwa zum Halbstundentakt verdichtet. Im Zuge der Neuvergabe sollen Verstärkerzüge zwischen Köln und Bonn eingeführt werden. Dadurch wird auch genügend Rollmaterial zur Verfügung stehen, um – eine entsprechende Finanzierungssicherung vorausgesetzt – einen generellen Halbstundentakt bis Bonn-Mehlem fahren zu lassen, von Wuppertal-Oberbarmen bis an die Grenze von Rheinland-Pfalz.

Es gibt Planungen, die auch im Zusammenhang mit den Diskussionen um den Eisenbahnknoten Köln stehen, die RB 48 zur S-Bahn auszubauen. Die Linienangaben in den Zielnetzen von VRS und VRR sind unterschiedlich, mal soll es eine S 14, mal eine S 16 sein. Dazu wären neben einem S-Bahnausbau am Hauptbahnhof auch eine S-Bahnstrecke von Köln nach Gruiten sowie nach Bonn notwendig. Eine Realisierung kann es frühestens 2030 geben, ist angesichts der Rahmenbedingungen des SPNV in Nordrhein-Westfalen aber unwahrscheinlich.

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