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IGEB gegen Fahrpreiserhöhungen im VBB

15.03.12 (Berlin, Brandenburg) Autor:Jürgen Eikelberg

Gegen die für August geplanten Fahrpreiserhöhungen im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) protestiert der Berliner Fahrgastverband IGEB e.V. So seien durch die gestiegenen Energiekosten auch mehr Fahrgäste vom Auto auf Bus und Bahn umgestiegen und somit die Einnahmen gestiegen, auch und gerade bei den Monats- und Jahreskarten.

Ein weiteres Argument, die Berliner S-Bahn könne wegen Personal- und Fahrzeugmangel derzeit und noch für viele Monate nur ein eingeschränktes Angebot fahren. Die Fahrgäste hätten kein Verständnis, für ein unzureichendes Angebot auch noch mehr bezahlen zu müssen.

Bei der BVG gäbe es seit Jahren ein ungenutztes Einsparpotenzial von über 10 Millionen Euro jährlich, denn ein großer Teil der geplanten Ampelvorrangschaltungen für Straßenbahnen und Busse fehlten noch immer und viele der eingerichteten Vorrangschaltungen funktionierten nicht oder nicht richtig. Würden alle Vorrangschaltungen und Busspuren realisiert, könnte die BVG durch schnellere Fahrten bei Fahrzeugen und Personal viele Millionen einsparen, so der IGEB.

Der Berliner Fahrgastverband IGEB ist auch entschieden gegen eine kontinuierliche Tariferhöhung in Höhe der Inflationsrate. Der vom VBB angegebenen Prozentzahl für eine Tariferhöhung liegen stets komplizierte Berechnungen mit vielen Annahmen zugrunde. Das ist weder für Politiker noch Fahrgäste transparent. Außerdem werden einige Tariferhöhungen nicht eingerechnet. So wurde die Abschaffung der Rückfahrmöglichkeit beim Einzelfahrschein nicht als Tariferhöhung berechnet. Auch die 2010 vorgenommene Verteuerung des Seniorentickets außerhalb der „regulären“ Tariferhöhungen wurde nie eingerechnet. Das wird ebenso für die geplante Umstellung der Zeitkarten auf das elektronische Ticket gelten: Heute haben die Stammkunden durch den überschneidenden Geltungszeitraum jeweils am ersten und letzten Tag eines Monats zwei Zeitkarten zur Verfügung, die in der Familie, unter Freunden oder Kollegen genutzt werden kann. Mit dem elektronischen Ticket fällt das weg, es entfallen also Fahrtberechtigungen für 24 Tage im Jahr!

Ärgerlich sei auch, dass die VBB-Fahrpreise immer wieder einseitig mit denen in Hamburg oder München verglichen werden. Vergessen würde dabei, dass es dort auch ein sehr viel höheres Gehaltsniveau als in Berlin und erst recht als im Land Brandenburg gäbe.

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