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Dieselnetz Niedersachsen-Südost wird ausgeschrieben

10.03.12 (Hessen, Niedersachsen, Thüringen) Autor:Sven Steinke

Auf den Linien sollen teilweise LINT 54 aus dem LNVG Fahrzeugpool zum Einsatz kommenDie Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) hat im europäischen Amtsblatt die Ausschreibung für das Dieselnetz Niedersachsen-Südost (DINSO) veröffentlicht. Die enthaltenen Linien mit einem Volumen von 6,63 Millionen Zugkilometern pro Jahr werden zum ersten Mal im Rahmen eines wettbewerblichen Verfahrens an einen neuen Betreiber vergeben. Zurzeit werden alle Linien von DB Regio mit Triebwagen der Baureihen 612, 628 und 648 sowie mit Dieselloks der Baureihe 218 und n-Wagen betrieben.

Die zu vergebenen Leistungen unterteilen sich in zwei Losen. Das erste Los enthält überwiegend Nahverkehrsleistungen im Süden Niedersachsens und mehrere Linien in der Region Braunschweig. Die Fahrzeugbeschaffung erfolgt durch den zukünftigen Betreiber. Gebrauchtfahrzeuge sind ebenfalls zugelassen, werden aber mit Wertungsabschlägen gegenüber Neufahrzeugen versehen. Im zweiten Los sind Nahverkehrslinien im Osten Niedersachsens enthalten. Der zukünftige Betreiber muss hier zum Betrieb des Netzes auf ALSTOM Coradia LINT 54 aus dem Fahrzeugpool der LNVG zurückgreifen. An der Ausschreibung beteiligen sich neben der LNVG noch der Zweckverband für den Großraum Braunschweig (ZGB), die Region Hannover (RH), der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) und die Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen (NVS).

Das Netz soll mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2014 mit einer Laufzeit von 15 Jahren in Betrieb gehen. Optional ist im Los 1 ein Schülerzug Schöppenstedt – Braunschweig, sowie im Los 2 eine Verdichtung zum Stundentakt zwischen Uelzen – Braunschweig enthalten. Beide Lose enthalten Optionen zur Erhöhung der Zugbegleitquote von 70 % auf 100 % und die Bestellung von Mehrleistungen und Kapazitätserhöhungen ohne Fahrzeugmehrbedarf.

Insbesondere auf dem Verantwortungsgebiet des ZGB sollen erhebliche Veränderungen im Rahmen des Konzeptes SPNV 2014+ umgesetzt werden. So sollen die Leistungskürzungen der letzten Jahre zurückgenommen werden und die Nahverkehrslinien weitgehend im Stundentakt mit verbesserten Anschlüssen verkehren. Außerdem wird die zweistündliche RE-Linie Halle – Hannover zukünftig nicht mehr über Bad Harzburg fahren und in Goslar enden, wo dann Anschluss an die RE-Linie Bad Harzburg – Hannover besteht.

Los 1, Dez. 14 – Dez. 29, 3,68 Mio. Zkm. pro Jahr

  • R 62 Braunschweig – Wolfenbüttel – Schöppenstedt
  • R 63 Braunschweig – Salzgitter-Lebenstedt
  • R 71 Bodenfelde – Hardegsen – Northeim
  • R 74 Göttingen – Kreiensen – Bad Harzburg
  • R 75 Göttingen – Herzberg – Nordhausen
  • R 76 Braunschweig – Seesen – Herzberg

Los 2, Dez. 14 – Dez. 29, 2,95 Mio. Zkm. pro Jahr

  • E 12 Hannover – Hildesheim – Bad Harzburg
  • R 58 Lüneburg – Hitzacker – Dannenberg
  • R 61 Uelzen – Gifhorn – Braunschweig
  • R 61 Braunschweig – Bad Harzburg /- Goslar

Bild: Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG)

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