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Deutsche Bahn will sich besser vor Wirtschaftskriminalität schützen

09.03.12 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Deutsche Bahn startet ein Compliance-Programm, um die Investitionen in ihre Infrastruktur besser vor Betrug, Untreue, Korruption und Kartellabsprachen zu schützen. Compliance-Vorstand Gerd Becht weist darauf hin, dass das Unternehmen allein im laufenden Jahr über fünf Milliarden Euro an Steuergeldern im Auftrag der öffentlichen Hand verbaut. „Wir müssen sicherstellen, dass gerade diese Mittel einem besonderen Schutz unterliegen.“

Zentrales Element wird die Betrugsabwehr sein. In enger Zusammenarbeit mit der Hochschule der Polizei in Münster wird erstmals das Lagebild Wirtschaftskriminalität Deutsche Bahn erstellt, um Indikatoren zur präventiven Früherkennung zu ermitteln. Becht: „Natürlich gibt e sschon heute Kontrollmechanismen, die uns gut schützen. Kriminelle suchen sich immer neue Wege zum Betrug, daher müssen auch wir unsere Maßnahmen immer wieder auf den Prüfstand stellen und optimieren.“

Auch die Einkaufsprozesse im Unternehmen werden optimiert. Künftig erwartet man auch von Lieferanten Compliance-Systeme und bei besonders sensiblen Projekten auch Auditrechte beim Vertragspartner. Neuartige Klauseln ermöglichen zukünftig pauschalierte Regresszahlungen im Betrugsfall, um mehrjährige Prozesse durch die Instanzen zu vermeiden.

Um Untreue- und Korruptions-Risiken innerhalb der DB zu begegnen, wird eine breite Sensibilisierungskampagne unter den Mitarbeitern durchgeführt. Tagungen, Schulungen und Publikationen sollen für Handlungssicherheit sorgen. Laut Bundeslagebild Korruption 2010 des Bundeskriminalamtes ist die Bauwirtschaft der Wirtschaftszweig in Deutschland, bei dem die meisten Fälle von aktiver Bestechung gezählt wurden.

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