Eisenbahnjournal Zughalt.de

Nachrichten über Eisenbahn und öffentlichen Verkehr

Bahnstrom: Weitere EVU zeigen sich erfreut

30.03.12 (Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Nach der Ankündigung der Deutschen Bahn, die Rabattsysteme für den Bahnstrom abzuschaffen, zeigen sich weitere Wettbewerbsbahnen erfreut. Bislang gab es „Mengenrabatte“, die die DB-eigenen EVU stets in höchster Stufe erhalten haben. Konzernfremde EVU hätten diese selbst dann nicht erreichen können, wenn alle in Deutschland zugelassenen Privatbahnen als Einkaufsgenossenschaft aufgetreten wären. Damit ist ab 1. Januar 2013 Schluss.

Doch dabei bleibt es nicht. Die Rückspeisevergütung für Bremsstrom wird deutlich erhöht. Das macht energieeffiziente Fahrzeuge deutlich attraktiver. Auch bei der Nordwestbahn setzt man für die Regio-S-Bahn Bremen hochmoderne Triebzüge ein. Unternehmenssprecher Timo Kerßenfischer: „Ein wesentlicher ökonomischer wie ökologischer Vorteil moderner Triebzüge ist die Rückspeisung der Bremsenergie in das Oberleitungsnetz. Das neue Preismodell würdigt diese Innovationen endlich und ist ein Schritt in die richtige Richtung, denn es belohnt Investitionen in energieeffiziente Fahrzeuge.“

Ein Schritt, mehr nicht. „Wir sind froh über jeden Diskriminierungstatbestand, der abgebaut wird“, sagt Benex-Sprecher Christoph Kreienbaum. „Die Politik auf nationaler und europäischer Ebene ist ebenso gefordert wie die Kartellbehörden, den jetzt eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Das Ende der Bahnstromdiskriminierung ist eine richtige und wichtige Maßnahme. Benex begrüßt diese Entscheidung daher, fordert aber weitergehende Maßnahmen beim Abbau der übrigen Diskriminierungstatbestände.“

Dem schließt sich auch Michael Rieger von der Benex-Konzerntochter Agilis an: „Ein zentraler Wettbewerbsnachteil ist weg, das ist ohne Wenn und Aber zu begrüßen. Auch wenn man weiter sein könnte: Es gilt für die nächsten Jahre, Schritt für Schritt die Wettbewerbshemmnisse abzubauen. Gerade bei der Energieberechnung müssen wir dahin kommen, dass ausschließlich der Nettoverbrauch in Rechnung gestellt wird. Das gilt sowohl für fairen Wettbewerb auf der Schiene, aber auch zur Stärkung der Eisenbahn im Wettbewerb mit anderen Verkehrsträgern.“

Kommentare sind geschlossen.