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Winterprobleme bei der ODEG

08.02.12 (Berlin, Brandenburg) Autor:Jürgen Eikelberg

Flüssigkeiten wechseln ihren Zustand bei Kälte und gehen in den festen Zustand über. Geläufigstes Beispiel ist Wasser, es erstarrt zu Eis. Weniger bekannt ist, das auch Dieselkraftstoff seine Konsistenz verändert. Er wird zähflüssiger und es bilden sich kleine Paraffinkristalle, also Wachs. Und diese verstopfen den Kraftstofffilter.

Bei dem an den Tankstellen im Sommer angebotenen Diesel geschieht das bei etwas unter Null Grad Celsius. Daher schreibt der deutsche Gesetzgeber vor, das im Winter nach DIN EN 590 nur noch Diesel angeboten wird, das bei minus 20 Grad Celsius keine Paraffinpartikel bildet. Erreicht wird das durch so genannte Additive.

Ein zusätzliches Problem ist das Wasser, dass sich unter Umständen im Kraftstofffilter gesammelt hat und gefrieren kann und damit den Durchfluss unterbindet.

Die neuen Stadler GTW, die die Ostdeutsche Eisenbahn (ODEG) auf den Linien OE33 (Berlin-Wannsee – Jüterbog) und OE51 (Brandenburg Hbf – Rathenow) einsetzt, hatten bei der extremen Kälte solche Probleme. Mehrfach bleiben sie auf freier Strecke liegen. Daher hat die ODEG die neuen Fahrzeuge vorerst aus dem Verkehr gezogen und bedient die Linien mit Bestandsfahrzeugen von Typ RegioShuttle und einen gemieteten Fahrzeug. Daher wird ab sofort ein eingeschränkter, jedoch verlässlicher Basisfahrplan eingeführt.

Weiterhin ist die ODEG mit den Verantwortlichen bei DB Station & Service in intensiven Gesprächen, um für die Fahrgäste den Informationsfluss an den Bahnhöfen zu verbessern, denn die Bedienung der Stationsanzeiger und die Lautsprecherdurchsagen liegen in der Verantwortung von DB Station & Service.

Nun wird man sich fragen, warum dieselbetriebene RegioShuttle trotz der Kälte fahren, ein Stadler GTW aber nicht. Das kann viele konstruktionsbedingte Ursachen haben. Dem geht man nach.

„Mit dem Hersteller der neuen GTW werden zurzeit intensive und nachdrückliche Gespräche sowie Untersuchungen zur Lösung der technischen Probleme geführt.“, so Arnulf Schuchmann, Sprecher der Geschäftsführung der ODEG. „In Zusammenarbeit mit der ABB, Stadler und der ODEG werden gerade mit Hochdruck alle Ursachen und die Fehler der Fahrzeugstörungen diagnostiziert. Nach derzeitiger Einschätzung sollten Ende dieser Woche verbindliche Lösungen für die GTW-Probleme gefunden sein.“

Aktuelle Informationen zum Basisfahrplan sind auf der Internetseite unter www.odeg.info oder am

Servicetelefon unter 030 / 514 88 88 88 erhältlich

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